Auletta haben sich vom puren Nachempfinden ihrer Vorbilder gelöst
Text: Erik Brandt-Höge, Foto: Nina Stiller
Vor zwei Jahren veröffentlichte die junge Mainzer Band Auletta ein Debütalbum, das – wären die Texte nicht auf Deutsch geschrieben – auch von der Insel hätte stammen können. Die Soundästhetik von »Pöbelei & Poesie« war fast durchweg jener der Post-Libertines-Ära angeglichen.
Deutlicher hätten Auletta ihre Vorliebe für den britischen Gitarrenmarkt kaum ausdrücken können. Für den Geschmack mancher Kritiker war das ein wenig zu deutlich, für sie war »Pöbelei & Poesie« nicht mehr als eine Kopie, Plagiatsvorwürfe kamen auf. Dass Auletta die Kritik nicht nur zur Kenntnis genommen,sondern produktiv genutzt haben, beweisen sie jetzt mit Album Nummer Zwei: »Make Love Work«. Lange hätten sie überlegt, wie sie ihre Einflüsse noch besser darstellen könnten, sagt Frontmann Alexander Zwick. Anstatt nach anderthalb Jahren auf Tour direkt wieder ins Studio zu gehen, hätten sie sich ausreichend Zeit genommen, um an einem neuen Sound zu arbeiten.
Zusammen mit den Produzenten Olaf Opal (Sportfreunde Stiller, Madsen, Polarkreis 18) und Markus Schichtherle (Studio »Kanal 24«, Bochum) entstand eine Mischung aus guten, geradlinigen Gitarrenpopsongs und ruhigen Klavierballaden. Das Beste daran: an bereits Bestehendes erinnern die neuen Stücke kaum. Mit »Make Love Work« schaffen Auletta den Schritt in die Eigenständigkeit. Das hört man natürlich auch live.
Anzeigen br>AULETTA: Make Love Work
EMI
www.auletta.de