
Foto: Toru Hanai (Reuters)
Die Staatsoper Berlin verbindet Werke von György Ligeti und Mauricio Kagel zu einer Reise von der Frühgeschichte zur Posthistorie
Christoph Kutzer
Schafft Musik ein ästhetisches Gegenbild zur gesellschaftlichen Ordnung? Bietet Kunst einen Schonraum, in dem gesellschaftliche Gegebenheiten an Bedeutung verlieren? Mauricio Kagels »Sur Scène« verneint die Möglichkeit einer solchen Trennung zwischen der Welt innerhalb und außerhalb der Musentempel. »Für Kagel gibt es nur eine Musik unter konkreten gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen, die er im Modus der Aufführung radikal offenlegt«, fasst Regisseur Michael Höppner den Ansatz des Komponisten zusammen. »In ›Sur Scène‹ treten die wesentlichen Akteure des musikalischen Feldes – Instrumentalisten, Sänger, Musiktheoretiker, Kritiker und Publikum – auf. Mit den Mitteln der Groteske zeigt das Stück die bestehenden Hierarchien und Machtverhältnisse.«
In Berlin wird das »Instrumentale Theater« Kagels, das den Fokus vom Klang auf die Klangerzeugung lenkt, zum Mittelteil eines szenischen Triptychons, das der Evolution von Gemeinschaft und Zivilisation nachspürt: vom Ursprung der Menschheit bis zu ihrem Ende. »In gewisser Weise zeigen wir den Ablauf der Entwicklung von der Menschwerdung des Tiers, das die erste Gemeinschaft ausbildet, über den Prozess der Zivilisation in der Aufklärung bis hin zur Verwandlung des Menschen in eine Humanmaschine«, erklärt Höppner.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 6/2015, erhältlich ab dem 30. Oktober 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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Staatsoper im Schiller Theater – Werkstatt
Premiere: 14. Nov 2015
Weitere Termine: 15. Nov 2015, 17. Nov 2015, 19. Nov 2015, 21. Nov 2015, 24. Nov 2015
