Foto: Sreenshot
Junges Kulturfernsehen aus Berlin geht an den Start
Friedrich Reip
Keine Frage, es ist ein großer Jammer, dass die Zeiten vorbei sind, als MTV noch keine ins Pay-TV verdammte Reality-Dauerschleifen- Schleuder war. Vom Untergang der Kreativwerkstätte und Talentschmiede Viva Zwei ganz zu schweigen. Aber warum lamentieren: Spannendes Musik- und Kulturfernsehen findet auch heute statt, auch abseits all der kommerziellen Streamingdienste – man muss es nur finden.
Wo man sich dafür auf die Suche machen muss, liegt freilich auf der Hand: Das Internet ist noch nicht überall profitorientiert durchstrukturiert. Vergnügen und Experiment haben immer noch ihren Platz. Da schließt das in Berlin ansässige Web-TV-Programm tipstr.tv an. Der frisch gestartete Kanal sendet nicht nur aus der Hauptstadt, er repräsentiert sie auch: in ihrer Kreativität, Vielsprachigkeit, Multikulturalität – und ihren Spleens. Mit unter dem Titel »Sound Visions Live & Unplugged« selbst produzierten Singer-und-Songwriter- Abenden, den Stadtmagazinen »Berlinstruck« und »Meeting the Locals« oder der Doku-Serie »Blogging Berlin« verspricht gleich eine ganze Reihe von Formaten ein Gefühl für den Beat, der Berlin antreibt.
»Berlin ist eine großartige Plattform, um sich an die ganze Welt zu wenden. tipstr.tv kennt weder technische noch inhaltliche Einschränkungen und überwindet die Grenzen konventionellen Fernsehens«, so Kreativdirektor Sahin MacKrodt. Weitere Musikformate, darunter eine DJ-Show, sind bereits in der Mache – man darf gespannt sein.
Der Beitrag erscheint in der M&R 6/2014, erhältlich ab dem 31. Oktober 2014 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
Anzeigen br>