Melodie & Rhythmus

Zuerst also Manhattan

04.09.2014 19:25

Leonard Cohen
Foto: Dominique Issermann

Ein Album zum 80. Geburtstag von Leonard Cohen
Henning Richter

Rotweintrinkender Chansonier, Beatnik, brütender Melancholiker, Buddhist und Jude, Romancier und Frauenliebling – Leonard Cohen ist ein facettenreicher Monolith unter den Songpoeten. Am 21. September wird der Kanadier 80 Jahre alt. Seine Lieder sind immer wieder gecovert worden. Allein von »Hallelujah« existieren über 300 Versionen. Es ist Misha G. Schoeneberg zu verdanken, dass es nun ein Album mit deutschen Übersetzungen 17 wichtiger Cohen-Songs gibt. Der Berliner begann Anfang der 90er, mit der Arbeit für Rio Reiser, der Cohen auf Deutsch singen wollte. Rio starb, doch Schoeneberg machte weiter. 50 Songs hat er bis heute übersetzt. Den ersten Text, die deutsche Version von »Hallelujah«, sang Max Prosa auf seinem Album »Rangoon«. Vorab hat Sony nun von »Poem – Leonard Cohen in deutscher Sprache« sieben Lieder veröffentlicht, darunter eines von Nina Hagen, die dunkel und einigermaßen ungekünstelt »By the River / Am dunklen Fluss« singt. Tim Bendzko kämpft erfolgreich mit dem Opfer-Drama »Story of Isaac / Geschichte Isaaks«. Cäthe gelingt eine kraftvoll verspielte Version von »Lover Lover Lover«. Das Duo Mrs. Greenbird zeigt die Zeitlosigkeit von »So Long Marianne / Leb wohl, Marianne«. Eine Überraschung schafft Peter Maffay mit »First We Take Manhattan / Zuerst also Manhattan«. Er macht aus der Rache-Hymne einen dynamischen Rocksong. Alles in allem ein spannendes und verheißungsvolles Projekt.

cohenAm 21. September gilt: Berlin feiert Cohen

Cohen hat seit jeher eine besondere Beziehung zu Berlin. Mit einem Geburtstagsfest zu Ehren Leonard Cohens in der Passionskirche bedankt sich die Stadt.
Gemeinsam mit Ihnen feiern: Andreas Albrecht, Anna Loos, Jan Preuß & Die Geheime Gesellschaft, Joa Kuehn, Johannes Oerding, Max Prosa, Manfred Maurenbrecher, Mokkapan Pongphit, Nina Hagen, Réka, ScherbeKontraBass, Suzanna & Karsten Troyke, Veronika Fischer. Überraschungsgäste sind nicht ausgeschlossen.

Vom 15.-22.9.2014 verlosen wir 3 x das Album „POEM – Leonard Cohen in deutscher Sprache“. Schicken Sie eine E-Mail mit Namen und Adresse an verlosung@melodieundrhythmus.com, Kennwort: Poem
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

V.A. POEM – Leonard Cohen in deutscher Sprache
Sony, VÖ: 19.9.2014

Tracklist:
Hey, das ist nicht der Tag zu geh’n (Madsen)
Leb Wohl, Marianne (Mrs. Greenbird)
Einer von uns muss sich irren (Anna Loos)
Der Partisan (Max Prosa)
Geschichte Isaaks (Tim Benzko)
Joan Of Arc (Alin Coen + Joa Kuehn)
Sternblauer Trenchcoat (Reinhard Mey)
Lover Lover Lover (Cäthe)
Die Frau des Wanderers (Johannes Oerding)
Küss mich bis die Welt vergeht (Jan Plewka)
Hallelujah (Beautiful Losers)
Zuerst also Manhattan (Peter Maffay)
Hymne (Manfred Maurenbrecher)
Gerechtigkeit (Fehlfarben)
Alexandra geht (Stefan Waggershausen)
Am dunklen Fluss (Nina Hagen)
Der Sog (Suzanna + Karsten Troyke)

Anzeigen



TOP 10: Mai 2024

Liederbestenliste

Ältere M&R-Newsletter

Aus dem M&R-Archiv

Auf Ostfrontlinie gebracht
Nationalistische Parolen, Geschichtsklitterung, Hassexzesse, sogar Begeisterung für den totalen Krieg – einer wachsenden Zahl von Künstlern und Intellektuellen ist offenbar jedes Mittel recht, um sich der neuen Volksgemeinschaft gegen Russland anzudienen. weiterlesen

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Rudolstadtfestival 2023: Viva Cuba

Fotos von Katja Koschmieder und Jens Schulze weiterlesen

In eigener Sache

Stellenausschreibung
Die Verlag 8. Mai GmbH sucht eine Kulturredakteurin (m/w/d) für die Melodie & Rhythmus

*****************

Wenn die Kraft fehlt
Weshalb der Verlag 8. Mai das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus einstellt

Leider müssen wir heute eine schmerzliche Niederlage eingestehen: Das Magazin für Gegenkultur Melodie & Rhythmus (M&R) kann nicht weiter erscheinen. Das hat verschiedene Gründe, sie sind aber vor allem in unserer Schwäche und in der der Linken insgesamt zu sehen. weiterlesen

*****************

»Man hat sich im ›Grand Hotel Abgrund‹ eingerichtet«
Zum Niedergang des linken Kulturjournalismus – und was jetzt zu tun ist. Ein Gespräch mit Susann Witt-Stahl

Ausgerechnet vor einem heißen Herbst mit Antikriegs- und Sozialprotesten wird M&R auf Eis gelegt – ist das nicht ein besonders schlechter Zeitpunkt?
Ja, natürlich. … weiterlesen

logo-373x100

Facebookhttps://www.facebook.com/melodieundrhythmus20Twitter20rss

Jetzt abonnieren

flashback