Wie drei Rap-Gören zu Vorbildern wurden
Text: CKLKH Fischer, Fotos: AP, Marcus Brandt/ddp
Jeder kann älter werden. Erwachsen zu werden hingegen schaffen nur wenige – vor allem im Musikgeschäft. Ganz besonders, wenn man schon erfolgreich und berühmt wurde, als man noch jung war.
Ausgerechnet die Beastie Boys gerieten nicht in diese Falle. Ausgerechnet die drei lärmenden, verwöhnten Mittelklasse- Gören, die vom schmutzigsten Punk zu Rap wechselten und das erste Nummer-Eins-Album des Genres produzierten. Ausgerechnet die Jungs, die auf ihrer ersten Tour aufblasbare Penisse und Tänzerinnen in Käfigen dabei hatten, das Publikum mit Bierduschen eindeckten und die schlimmsten Klischees über plötzlichen Ruhm und zu viel Aufmerksamkeit bestätigten. Sie waren frauenfeindlich und homophob. Sie waren ein paar wild gewordene Teenager, die ein Plattenlabel, MTV und kurz danach die ganze Welt als Geiseln genommen und gedroht haben, alles zu machen, was ihnen in den Kopf kam, bis sie die Polizei einfängt. Und jeder wollte so sein wie sie. Ausgerechnet Mike »Mike D« Diamond, Adam »Ad Rock« Horovitz und Adam »MCA« Yauch würden der Generation, die mit ihnen wuchs, zeigen, wie man erwachsen wird.
Es hätte auch anders kommen können – und das wussten die drei nur zu gut. Als 2011 das letzte Album der Beastie Boys erschien, drehte MCA einen halbstündigen Kurzfilm: »Fight For Your Right (Revisited)«, eine Parodie und Fortsetzung ihres ersten Hitvideos »Fight For Your Right (To Party)« von 1986 – mit Hollywoodstars als Ersatz für die echten Beastie Boys. Der Film stellt die Frage, was wäre, wenn sich die Beastie Boys nicht geändert hätten. »Revisited« setzt dort an, wo »To Party« endete. Nachdem die Jungs eine Party in den pubertären Exzess geführt, einen Fernseher zertrümmert und eine Tortenschlacht angezettelt haben, beginnen sie nun, einen ganzen Straßenzug zu terrorisieren. Sie werfen Scheiben ein, randalieren in einem Restaurant und bewerfen Passanten mit Bierbüchsen. Bis plötzlich eine Zeitmaschine mit den alten Beastie Boys aus der Zukunft ankommt. Und diese alten Beastie Boys sind noch immer die gleichen Kindsköpfe. Sie wollen klären, wer die echten Beastie Boys sind. Ein Streit, der mit einem Dance Battle austragen wird.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 5/2012, erhältlich ab dem 31. August 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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