Ver.di unterstützt die Proteste und fordert einen Tarifvertrag. Auch die Intendanten der Berliner Konzert- und Opernhäuser wenden sich mit einem offenen Brief an den Senat
Mit einer Vielzahl von Protestaktionen im Zuge der geplanten neuen Honorarverordnung wehren sich die Berliner Musikschullehrer gegen die damit verbundene Verschlechterung ihrer Arbeits- und Einkommensbedingungen. Ver.di fordert die Aufnahme von Tarifverhandlungen nach § 12 A Tarifvertragsgesetz. In Berlin sind über 90% der Musikschullehrer Honorarkräfte, in anderen Bundesländern max. 20%. Die Berliner Musikschullehrer bekämen mit der neuen Verordnung u.a. keine Feiertage mehr bezahlt und wären durch wegfallende sonstige Zahlungen sozial nicht mehr ausreichend abgesichert. Das führe dazu, dass Musiklehrkräfte noch mehr auf den Privatunterricht ausweichen müssten. Die Intendanten der Berliner Konzert- und Opernhäuser und die ROC GmbH kritisieren das Vorhaben: »Je mehr der Musikunterricht zu einer Privatangelegenheit wird, desto weniger Möglichkeiten wird es für Kinder, Jugendliche und Eltern geben, Kontakte über das Ensemblespiel zu knüpfen. Gerade aber das Miteinander macht das Musizieren erst zu einer positiven Erfahrung.« Einkommensschwache Familien werden dann noch stärker benachteiligt.
Der Beitrag erscheint in der Melodie&Rhythmus 4/2013, erhältlich ab dem 28. Juni 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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