
Foto (Montage): DPA / Daniel Karmann
Verehrung und Vermarktung stehen einer kritischen Neubewertung Luthers zum 500. Reformationsjubiläum im Weg
Christoph Kutzer
Anno 2012 hatte die Nürnberger Tourismuszentrale eine zündende Idee: In Kooperation mit der Firma Playmobil ließ sie einen Mini-Dürer samt Leinwand anfertigen. Der kleine Künstler verkaufte sich mehr als 100.000 Mal. Nun hat ihn ein Zeitgenosse in den Schatten gestellt: Martin Luther. Der Reformator im Westentaschenformat, den die Nürnberger anbieten, fand bislang mehr als 750.000 Abnehmer. Das ist Playmobil-Rekord und symptomatisch für einen enthemmten Luther-Hype, der alle Ansätze für eine kritische Würdigung an den Rand drängt. Die Idee der evangelischen Jugendkirche Düsseldorf, Kondome mit dem vermeintlichen Lutherwort »Hier stehe ich, ich kann nicht anders« an »Huren und Heilige« zu verteilen, zählt da noch zu den pfiffigeren. Ihre Umsetzung wurde von empörten Kirchenoberen vereitelt. Die Luthersocke mit gleicher Aufschrift ist weiterhin erhältlich.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie & Rhythmus 3/2017, erhältlich ab dem 30. Juni 2017 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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