Klaus Schulzes und Pete Namlooks elektronische Zwiesprache zwischen eigener Kreativität und Technik
Interview: Olaf Maikopf
Ein spontaner Einfall führte vor 20 Jahren den Elektronikpionier Klaus Schulze mit dem inzwischen verstorbenen Peter Kuhlmann (besser bekannt unter seinem Künstlernamen Pete Namlook) zusammen. Es gab keinen festen Plan, lediglich den Wunsch, gemeinsam eine Musik mit dem Moog-Synthesizer zu kreieren. Letztlich wurde es eine fruchtbare Zusammenarbeit, aus der bis 2008 elf Alben unter dem Obertitel »The Dark Side of the Moog« entstanden. Die sind heute selten und teuer – anläßlich der limitierten Neuauflage bat M&R Klaus Schulze zum Gespräch.
Wann haben Sie Pete Namlook kennengelernt?
Das war ungefähr 1994. Pete war ein ganz straighter Typ, hatte immer einen genauen Plan. Damals kam er mit Rüdiger Frankenbach zu mir, der ein Interview machen wollte. Dabei sprachen wir über alles Mögliche – und eben auch da rüber, vielleicht einmal gemeinsam Musik zu machen. Das klang ganz interessant, Pete hatte ganz andere Vorstellungen davon als ich, er war eher rational orientiert. Ich dagegen gehe ja emotional an Musik heran. Das versprach eine tolle Mischung zu ergeben. Für mich war unser Projekt auch aus dem Grund interessant, weil ich nach langer Zeit mal wieder mit einem anderen Musiker arbeiten konnte. Sonst produzierte ich meine Sachen ja seit Jahren immer nur allein in meinem Studio. Mit Namlook war das dann eine ganz andere, neue Chemie, und das gefiel mir, es war eine neue Herausforderung für mich.
Sie haben ja immer mit Künstlern gearbeitet, mit denen Sie sich zwar gut verstehen, die aber ein komplett anderes Verständnis von Musikerzeugung haben als Sie.
Das geht doch auch nicht anders. Wenn ich noch einen habe, der genauso ist wie ich, dann kann ich es auch gleich selbst machen. Das Gegenüber musste für mich immer ein kräftiges Ego haben. Und Namlook war willensstark und so anders als ich. Einmal sagte er mir, dass er meine Musik zu emotional fände. Was ich mit einem Lächeln nur bestätigen konnte, denn meine Musik spiegelt immer mein inneres Bewusstsein, und das lasse ich ungefiltert heraus. Aber mir gefällt eben auch die Arbeit mit anderen Musikern, weil sie für mich unter experimentellen Aspekten interessant ist. Wenn du dann mit solchen Leuten wie beispielsweise Namlook zu tun hast, entsteht etwas Neues, konträr zu deinem sonst gewohnten Ausdruck.
Wie funktionierte Ihre Zusammenarbeit ganz konkret?
Namlook sagte immer zu mir, dass ich meine früheren analogen Fähigkeiten ausspielen müsse, sie seien einzigartig, denn digital und Preset mache ja jeder. Nach langem Reden willigte ich dann ein, für mich diesen Schritt zurück zu machen. …
Klaus Schulze & Pete Namlook The Dark Side of the Moog
Vol. 1–11
Mig
Das komplette Interview lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 3/2016, erhältlich ab dem 29. April 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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