
Foto: Jimmy Hubbard
Nach 33 Jahren kehren Anthrax mit dem elften Album zu ihren Wurzeln zurück
Henning Richter
»Jeder kann ein König sein«, kommentiert Scott Ian »For All Kings«, den Titel des neuen Albums seiner Band Anthrax. »Mit ›König‹ meine ich nicht, dass du der Boss deiner Liebesbeziehung bist oder irgendeiner anderen Beziehung. Sei ein König für dich selbst. Es geht um das Übernehmen der Verantwortung für dein eigenes Leben.« Während Ian für die Texte von Anthrax zuständig ist, stammen die musikalischen Ideen in aller Regel von Schlagzeuger Charlie Benante. Die neuen Songs überraschen mit ihrem Rückgriff auf Klänge aus der klassischen Heavy- Metal- und Thrash-Metal-Phase der 1980er-Jahre. Der kreative Prozess für »For All Kings« begann 2012, während die Band mit Motörhead auf Tour war. Trommler Benante, berühmt für sein technisch versiertes Spiel, litt unter Problemen mit seiner Hand und musste sich von einem anderen Schlagzeuger vertreten lassen. Im heimatlichen New York schrieb Benante, der auch überdurchschnittlich gut Gitarre spielt, in der Zeit 20 neue Lieder. »Im Frühjahr 2013 stießen Frank Bello am Bass und ich hinzu. Zusammen komplettierten wir die neuen Nummern«, berichtet Scott Ian, der Rhythmusgitarrist mit dem ergrauten Kinnbart. »Die Songs klingen wie Anthrax mit einem Extra-Schuss Metal. Es gibt mehr Heavyund Thrash-Stoff auf der Scheibe. Wir spielen keinen Jazz, sondern das, was unsere Fans hören wollen.«
Stilwechsel
Die klassische musikalische Route dürfte nicht zuletzt mit den stimmlichen Fähig keiten ihres neuen-alten Sängers Joey Belladonna zusammenhängen. Die Gruppe hatte sich 1981 zusammengefunden. Ihren Namen leitete sie vom medizinischen Fachbegriff für die Infektionskrankheit Milzbrand ab. Drei Jahre später stieß Belladonna als Frontmann hinzu. Mit ihm spielte die Band ihr bis dahin erfolgreichstes Album »Among the Living« (1987) ein, auf dem Anthrax ihre humorvolle und experimentelle Seite zeigten. Die Songtexte befassten sich mit Filmen, Comics und Stephen-King-Büchern. Ihre Single »I Am the Law« präsentierte auf der Rückseite die Rap-Metal-Nummer »I Am the Man«, womit Anthrax zu Pionieren der Crossover-Bewegung avancierten.
Anthrax For All Kings
Nuclear Blast
anthrax.com
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 2/2016, erhältlich ab dem 26. Februar 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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