Vijay Prashad über Verbrechen und Ideologie der Machtpolitik des US-Imperiums
Interview: Olaf Matthes
In seinem Buch »Washington Bullets« analysiert Vijay Prashad die auf Panzer, Banken und NGOs gestützte Expansionspolitik der USA. Der indische Journalist und Autor ist Direktor des Tricontinental Institute for Social Research in Neu-Delhi. M&R sprach mit ihm über die gegenwärtigen Strategien des US-Imperialismus, die historischen Lehren aus den Kämpfen der nationalen Befreiungsbewegungen und die schwierige Lage der antikapitalistischen Linken in der Schlacht der Ideen.
Wie ist der Titel »Washington Bullets« Ihres neuen Buchs zu verstehen
Ich habe mir angeschaut, wie das gesamte Ensemble der US-Institutionen und der Verbündeten der Vereinigten Staaten weltweit funktioniert, das deren Vormacht sichert. Der Anlass, aus dem ich das Buch geschrieben habe, war der Sturz der Regierung von Evo Morales in Bolivien. Ich habe viel darüber nachgedacht, warum so viele, auch fortschrittliche Leute, das, was im November 2019 geschah, nicht als Putsch erkannt haben. Mir ging es darum, solche Ereignisse in einem größeren Zusammenhang zu erklären – also nicht nur um die Verschwörungen der CIA.
In seinem Vorwort schreibt Evo Morales, obwohl sich die Zeiten geändert haben, seien die Methoden des Imperialismus heute weitgehend dieselben wie früher. Teilen Sie diese Position?
Es gibt viele Kontinuitäten, aber auch strukturelle Brüche. In gewisser Weise war es in den 1950er-Jahren einfacher als heute, eine Regierung zu stürzen. …
[≡] Vijay Prashad
Washington Bullets
Geschichten über die CIA, Verschwörungen und Auftragsmorde
Mangroven Verlag
200 Seiten
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2022, erhältlich ab dem 17. Dezember 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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