In »Plan A« wird die Dialektik von Vergeltung und Humanität nach Auschwitz kulturindustriell entfaltet und mündet unweigerlich in bürgerliche Ideologie
Susann Witt-Stahl
Leichen pflastern die Straßen in den großen Städten des Täterlands. Wo das Auge hinschaut, überall nur tote Deutsche – ein Rachetraum, aus dem der Protagonist Max (August Diehl), ein Holocaustüberlebender, aufwacht. Fast wäre er wahr geworden, auch in der Realität. 1945 hatte die jüdische Untergrund- organisation Nakam (Rache) »Plan A« geschmiedet: Das Trinkwasser der Bevölkerung von Hamburg, Frankfurt, München und Nürnberg sollte vergiftet werden – Vergeltung für das deutsche Menschheitsverbrechen an den Juden. »Sechs Millionen für sechs Millionen«, sagt Ana, eine Anführerin von Nakam, in dem Film der israelischen Regisseure Doron Paz und Yoav Paz. …
[≡] Plan A
Regie: Doron Paz / Yoav Paz
Camino Filmverleih
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2022, erhältlich ab dem 17. Dezember 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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