Melodie & Rhythmus

Ästhetik des Entsetzens

11.12.2018 14:48


Fotos (Montage): Picture-Alliance / AKG-Images / Brigitte Hellgoth, An Album in the private Collection of H. Blair Howell, commons.wikimedia.org/wiki/file:%22heldenplatz_in_vienna_austria_1938%22.jpg?uselang=de, cc by-sa 4.0

Thomas Bernhards Vergegenwärtigungen und Reflexionen der faschistischen und postfaschistischen Gesellschaft Österreichs erweisen sich 30 Jahre nach seinem Tod als aktueller denn je

Arnold Schölzel

In dem Drama »Heldenplatz«, uraufgeführt am 4. November 1988 am Wiener Burgtheater, lässt Thomas Bernhard seine Figur Professor Robert die Österreicher als »sechseinhalb Millionen Debile und Tobsüchtige« beschimpfen. Die Kronen Zeitung, das relativ zur Bevölkerungszahl bis heute meistgelesene stockreaktionäre Blatt der Welt, hatte bereits vorab, am 7. Oktober, diese Zeile für eine Artikelüberschrift zitiert – sowie weitere Passagen aus dem Werk: »Wien als Albtraum«, »mehr Nazis als 1938«, »Österreich als geist- und kulturlose Kloake«. Was folgte, war landesweite Erregung über ein Stück, das in Gänze bis zur Premiere unveröffentlicht blieb.

Der Schriftsteller, dessen Todestag sich im Februar 2019 zum 30. Mal jährt, hat sich zum Kapitalismus wenig geäußert, ihn jedoch unentwegt beschrieben in seiner bisher schlimmsten Verfassung: dem Faschismus des 20. Jahrhunderts und dessen Fortsetzung mit anderen Mitteln.

Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2019, erhältlich ab dem 14. Dezember 2018 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

Anzeigen



TOP 10: April 2024

Liederbestenliste

Ältere M&R-Newsletter

Aus dem M&R-Archiv

Auf Ostfrontlinie gebracht
Nationalistische Parolen, Geschichtsklitterung, Hassexzesse, sogar Begeisterung für den totalen Krieg – einer wachsenden Zahl von Künstlern und Intellektuellen ist offenbar jedes Mittel recht, um sich der neuen Volksgemeinschaft gegen Russland anzudienen. weiterlesen

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Rudolstadtfestival 2023: Viva Cuba

Fotos von Katja Koschmieder und Jens Schulze weiterlesen

In eigener Sache

Stellenausschreibung
Die Verlag 8. Mai GmbH sucht eine Kulturredakteurin (m/w/d) für die Melodie & Rhythmus

*****************

Wenn die Kraft fehlt
Weshalb der Verlag 8. Mai das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus einstellt

Leider müssen wir heute eine schmerzliche Niederlage eingestehen: Das Magazin für Gegenkultur Melodie & Rhythmus (M&R) kann nicht weiter erscheinen. Das hat verschiedene Gründe, sie sind aber vor allem in unserer Schwäche und in der der Linken insgesamt zu sehen. weiterlesen

*****************

»Man hat sich im ›Grand Hotel Abgrund‹ eingerichtet«
Zum Niedergang des linken Kulturjournalismus – und was jetzt zu tun ist. Ein Gespräch mit Susann Witt-Stahl

Ausgerechnet vor einem heißen Herbst mit Antikriegs- und Sozialprotesten wird M&R auf Eis gelegt – ist das nicht ein besonders schlechter Zeitpunkt?
Ja, natürlich. … weiterlesen

logo-373x100

Facebookhttps://www.facebook.com/melodieundrhythmus20Twitter20rss

Jetzt abonnieren

flashback