Frank Zappas Roxy-Konzerte sind in überarbeiteter Fassung erschienen.
M&R bat den Verfasser der originellsten Zappabiografie (»The Negative Dialectics of Poodle Play«) und Begründer der Zappalogie um eine Expertise
Ben Watson
In den zwei Jahrzehnten nach seinem Tod am 4. Dezember 1993 wurde deutlich, dass Frank Zappas größtes Talent die Auswahl, Bearbeitung und Edition seiner eigenen Stücke war. Ja, sein einziger ernst zu nehmender Herausforderer als E-Gitarrist war Jimi Hendrix; ja, er beherrschte es so gut, moderne Partituren zu komponieren, dass er damit sogar Pierre Boulez beeindrucken konnte – und ja, er war einzigartig als Bandleader, Rocker und Songwriter. Aber die 38 posthumen Veröffentlichungen des Zappa Family Trust (die seine Diskographie, die zum Zeitpunkt seines Todes 62 Veröffentlichungen beinhaltete, auf 100 anwachsen ließ) schädigten seinen Ruf mehr, als dass sie ihm nützten. Zappa wusste eben, welches Material zur Veröffentlichung taugte und welches er verwerfen musste. Er wusste, wie man Musik, Geräusche und gesprochene Worte auf einer Platte so anordnen konnte, dass man damit jene Turbulenz erzeugt, die dazu führt, bei jedem Hören wieder anders wahrgenommen zu werden. Seiner Bearbeitungen beraubt, ist die Musik auf den Platten, die nach seinem Tod erschienen, oft einfach gewöhnlich – etwas, das man nicht über eine einzige Veröffentlichung sagen kann, die unter seiner Aufsicht stattgefunden hat.
Frank Zappa & The Mothers Roxy. The Movie
Eagle Vision
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 1/2016, erhältlich ab dem 30. Dezember 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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