Der Bremer Soulman durchwatete den Sumpf des Musikbusiness und verarbeitet alles auf seinem Album »Mann über Bord«
Text: Dörte Heilewelt, Foto: Robert Winter
Seit zwanzig Jahren ist Flo Mega, der mit bürgerlichem Namen Florian Bosum heißt, mit seiner Musik unterwegs. Anfangs noch Hip-Hop-Künstler, wechselt er zwischendurch zum deutschsprachigen Soul. Sein Debütalbum »Die wirklich wahren Dinge« erscheint im September 2011, kurz nach dem großen Erfolg, dem zweiten Platz, bei Stefan Raabs Bundesvision Song Contest.
Auf den Höhenflug folgt der tiefe Fall. »Viele Shows, viel Rummel, viel Alkohol, viele Drogen … man fing an, die Klischees zu bedienen«, beschreibt der Soulsänger die Zeit. Dann zieht er die Notbremse. »Ich hatte schon mit dem Album angefangen, aber es ging einfach nicht mehr.« Er geht in eine Klinik, Diagnose Burnout. Die Arbeit für das zweite Album »Mann über Bord« verteilt der Bremer über das folgende Jahr. »Ich habe einfach in meinem Tempo gearbeitet.«
Das Ergebnis ist ein ausgesprochen ehrliches Album. »Die Wahrheit ist angenehmer«, Bosum ist kein Mensch, der sich verstellt, nur um ein paar Alben mehr zu verkaufen. »Wenn ich richtig viel Geld verdienen wollte, dann wüsste ich wie das geht. Ich würde ganz andere Musik machen und es ganz anders aufziehen und hätte wahrscheinlich überhaupt keine Ästhetik übrig für mich oder die anderen.«
Flo Mega Mann über Bord
Styleheads Music/Four Music Productions/Sony Music, VÖ: 24.02.2014
flomega.de
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 1/2014, erhältlich ab dem 3. Januar 2014 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.