Philipp Poisel schreibt anspruchsvolle Schnulzen. Darin ist er meisterhaft
Text: Text: Erik Brandt-Höge, Foto: Lina Scheynius
Nicht jeder liebte seine Musik. Als Philipp Poisel 2008 das Debütalbum »Wo fängt dein Himmel an?« präsentierte, wurde er von einigen Kritikern als Schlager-Künstler bezeichnet, als langweiliger Schnulzenjunge – und dann noch diese Texte! Manche sahen in der Poisel-Poesie nicht mehr als aufgeputschte Alltäglichkeiten, vollgestopft mit Kitsch und Klischees. Doch wer genau hinhörte, wer sich Zeit für die einfühlsamen Lieder über Liebe, Heim- und Fernweh nahm, der genoss die Momente, in denen sich der süßliche Kitsch wie ein warmes Elixier um die eigene Seele legte.
Eine kindliche Kritik und ihre Folgen
Um Zugang zu seiner Person zu finden,muss man Poisels Anfänge als musisch begabtes Kind kennen. Auf die Frage, wie er zum Plattenvertrag mit Herbert Grönemeyers Grönland-Label gekommen sei, holt der 27-jährige Wahlstuttgarter weit aus. In der Grundschule ist er Mitglied in einem kleinen Chor. Bei den Proben steht immer dasselbe Mädchen neben ihm. EinesTages rückt die Kleine mit ihrer Meinung über Poisels Gesang heraus. Sie kritisiert ihn kindlich, aber sehr direkt. Poisel: »Sie meinte, ich könne überhaupt nicht singen – obwohl ich total gern gesungen habe.« Verwundert über die niedliche Nörgelei, geht Poisel nach Hause und beginnt, sich mit seiner Stimme auseinanderzusetzen. »Ich habe mit einem Aufnahmegerät herumgespielt und mit Freunden auch mal ein Hörspiel aufgenommen. Bis ich irgendwann dachte: Jetzt klingt es doch ganz gut! Und dann habe ich mich immer öfter getraut, irgendwo irgendwas zu singen.«
Den kompletten Artikel lesen Sie in der melodie&rhythmus 4/2010, erhältlich ab dem 7. September am Kiosk oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
melodie&rhythmus präsentiert: Philipp Poisel auf Tour
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