Schicken Sie uns Ihre Meinung, Anregungen und Kritik: an redaktion@melodieundrhythmus.com oder Verlag 8. Mai GmbH, melodie&rhythmus, Torstraße 6, 10119 Berlin
Ich bin gerade beim Studieren der neuen Ausgabe und muss zum Entsetzen feststellen, dass unsere Mitmenschen immer blöder werden. Siehe »Signale aussenden, um TV-Mitschnitte zu verbieten«, was ein Fördern der Raubkopiererei weiter begünstigen würde, und »Death Metal Mann wird ein Berufsverbot auferlegt«, was die Meinungsfreiheit infrage stellt.
Euer Blatt wird immer besser, auch wenn ich den musikalischen Untergrund vermisse, deshalb hier mal ein Tip: eine Untergrund-Seite! Nur eine einzige!
Christian Zebe
Sehr geehrter Herr Winkler, ich muss mal was loswerden. Nach Ihrem Artikel (m&r Juli/August 2010, S. 6, »Was sittlich ist, bestimmt das Amt« – Anm. d. Red.) habe ich mir erst mal was von Debauchery angehört und mich im Internet umgesehen. Die Entscheidung vom Amt steht erst einmal im Raum, für mich ist sie verständlich. Man hätte die Texte und Fotos in der Lokalpresse veröffentlichen sollen und die Eltern entscheiden lassen sollen, ob »Ich will deine Fotze verstümmeln und deine Titten abhacken!«, »Nachdem sie meinen Schwanz geblasen hat, breche ich ihr Genick mit einem Sidekick!« geeignet ist, Schüler zu unterrichten. Auch wenn es nur Provokation ist, welches 12 – 16 jährige Kind kann das einordnen? Würden Sie Ihre Tochter, wenn sie denn eine haben, zu so einem Lehrer schicken? Würden Sie Ihre Tochter erleben wollen, wie sie einen Musiker einer Death Metal Band oral befriedigt, der vielleicht dazu Ihr Lehrer ist? Man mag für Meinungsfreiheit sein, doch meines Erachtens gibt es Grenzen, und konservativ hat nichts mit reaktionär zu tun.
Andreas Striegler
Der Aussage des Artikels »Was sittlich ist, bestimmt das Amt« kann ich nur beipflichten. Es kann in einem freien Land einfach nicht angehen, dass Menschen für ihr Hobby mit einem Berufsverbot belegt werden. Debauchery ist im Grunde genommen einfach nur eine Metal-Band, die auf englisch ein bissl rumspinnt. Das ist Entertainment, ein Ventil, nicht mehr und nicht weniger. Wenn so etwas zu einem Berufsverbot führt und dieses Modell Schule macht, dann sind wir nicht mehr weit entfernt vom Überwachungsstaat. Wenn man einmal damit anfängt, ist schlicht kein Ende in Sicht. Dabei spielt es auch überhaupt keine Rolle, was man von Debauchery hält, denn hier geht es ums Prinzip!
Morgen wird man dann aufgrund seiner sexuellen Vorlieben oder aufgrund seiner politischen Gesinnung mit Berufsverboten belegt, oder weil man Actionfilme mag. Eine grauenhafte Vorstellung! Dieses Urteil ist meiner Ansicht nach mit dem Grundgesetz unvereinbar!
Ralf Scherer
Anzeigen br>Ich möchte ein paar Bemerkungen zur DVD-Kritik »Franz Bartzsch – Wind trägt alle Worte fort« machen: Herr Winkler, richtig erkannt, es sollte ein im guten Sinne schlichtes Konzert werden. Ein Zeitdokument, mit dem der Ausnahmekünstler Franz Bartzsch geehrt werden soll. Und dass sich so viele Künstler und Kollegen eingefunden haben, um ihrer hohen Achtung und ihrem Respekt für das musikalische Schaffen von Franzl Ausdruck zu verleihen (…) spricht eigentlich schon für sich. Es war eine kompakte und wirklich gemeinsame Leistung aller Beteiligten. Und es traf den Nerv der Zuschauer im Konzert, ich sah und sehe auf der DVD Tränen und glückliche Gesichter. Was will man mehr. Über eventuelle Schwächen in der künstlerischen Umsetzung sollte man bei einem so einmaligen Konzert nicht urteilen. Dass auf jeden üblichen »Schnickschnack« verzichtet wurde, finde ich wohltuend.
Wolf-Rüdiger Weber