Die siebente Ausgabe der hauseigenen Konzertreihe präsentiert drei Pop-Visionäre, die in Berlin verankert sind
Texte: Thomas König, Fotos: Marco Sensche, Bastian Fischer, Sittig Fahr-Becker
Wann: 16. Mai 2013, 20 Uhr
Wo: Maschinenhaus der Kulturbrauerei Berlin,
Eintritt: 12 Euro VVK, 15 Euro AbendkasseTickets für M&R Live gibt es im Vorverkauf an allen bekannten Vorverkaufsstellen und bei Eventim.
Lisa Who
Lisa Who heißt im richtigen Leben Lisa Nicklisch, ist gebürtige Berlinerin und zumindest dort keine unbekannte Stimme. Vor allem die Hörer von Radio Fritz kennen Lisa Who nämlich schon eine ganze Weile. Der Sender hofiert sie seit knapp drei Jahren, nicht zuletzt wegen ihres Songs »Kreuzberg«, den man bei »Fritz Unsigned« noch »die beste Hymne, die Kreuzberg je bekommen hat« nannte.
»Ich liebe das Spiel mit den Worten, kleine Raffinessen, Bilder, die nicht so geschrieben sind, wie man das vielleicht vermutet hätte. Erich Kästner und Erich Fried haben mich dabei stark beeinflusst. Sie haben so eine klare Sprache und erschaffe alleine damit immer wieder Momente, bei denen man denkt: wow, das trifft es so perfekt«, sagt sie zu ihrer Herangehensweise ans Komponieren. Die Lieder und auch ihre aktuelle die EP »Wer?«, die Lisa Who als Visitenkarte auf ihrem Soundcloud-Account versammelt, hat sie gemeinsam mit Sebastian Madsen geschrieben und im Studio von dessen Band aufgenommen. Das macht Sinn: Lisa Who begleitet Madsen seit 2010 als Tour-Keyboarderin.
Und es erklärt den hochwertigen Sound ihrer Songs: »Ich habe eine sehr genaue Vorstellung von der Klangästhetik, die ein Lied haben soll. Und wenn ich die mal kurz verliere, dann brauche ich mir nur eine Platte von Portishead anzuhören, um mich zurück auf Kurs zu bringen. « Lisa Who unterbricht nun für diesen Auftritt kurz die intensiven Tourneeproben zur Madsen-Tour.
Jim Kroft
Jim Krofts Erfahrungen mit der Trennung seiner Eltern in jungen Jahren förderten ein frühes Verständnis, Rock‘n‘Roll als eine Möglichkeit zu sehen, Emotionen in Worte und Musik zu fassen. Letztendlich war es aber der Tod seiner Mutter, der ihn als Teenager dazu brachte, die Gitarre in die Hand zu nehmen. Sein Weg führte ihn 2002 von Edinburgh nach London, um eine Band zu gründen und ein erstes Album aufzunehmen. Die profilierte sich als Vorgruppe für Mando Diao. Neue Abenteuer lockten, er packte seine Sachen in einen Van und brach 2007 nach Deutschland auf.
Angekommen in Berlin wurde Jim von der Art-Community Tacheles im Herzen der Stadt aufgenommen, wo er das von Kritikern äußerst positiv aufgenommene Album »The Hermit And The Hedonist« schrieb. Experimente mit einer Band mündesten in eine Solo-Karriere. Sein Eintauchen in das kreative Leben der Stadt führte zu neuen Künstlerfreundschaften. Gemeinsame Touren mit Martin & James, Peaches, The Pusher und Anna Calvi überzeugten Jim davon, richtig zu liegen. Wieder in Berlin realisierte er, dass die Modernität und kulturelle Dynamik dieser Stadt immer mehr seine Musik prägten. Im aktuellen Album »Lunatic Lullabies« drückte er nun der Musikszene seinen individuellen Stempel auf. Wohin die Reise als nächstes führt, ist unklar.
elias
Der dritte Gig ist die Band elias aus Köpenick. Lesen Sie dazu
auf Seite 24 das Porträt: »Vier Wochen Session. Aus der Einöde Oklahomas in den Avocado-Hain bei Granada: elias aus Köpenick starten durch«
Christoph Schrag stellt elias in der M&R 3/2013 in der Rubrik ‚Aufschwung Rock‘ vor: Vier Wochen Session