Das Bandoneon ist die Seele des Tangos. Wer hat‘s erfunden? Ein Erzgebirgler!
Text: Christina Wittich, Foto: Anja Jungnickel
Der Weg zum Herzen des argentinischen Tangos ist lang und kurvenreich. Er führt tief ins sächsische Mittelgebirge. Dort, im vogtländischen Klingenthal, setzt man das Herz zusammen. Eine Quetschkommode hält den Tango am Leben.
Uwe Hartenhauer ist einer von sechs Bandoneon-Bauern weltweit, die das Instrument noch herstellen. Seine Werkstatt liegt an der Hauptstraße, die durchs beschauliche Klingenthal führt, ein dreistöckiges, schmuckloses Gebäude neuerer Bauart. Im Erdgeschoss arbeiten er und zwei Mitarbeiter an den Instrumenten. still und konzentriert, aus dem Radio dudelt das Beste aus den vergangenen 30 Jahren – kein Tango, wie man vielleicht erwarten könnte. »Jede Musik hat ihre Berechtigung«, sagt Hartenhauer. Michael Jackson blickt von zwei Postern auf die Werkbänke herunter, aus einer Ecke grinst der Papst, ansonsten feiert der 47-jährige Handzuginstrumentenmachermeister
den Tango und dessen Instrument mit Postern von Astor Piazolla, dem König des Tango Nuevo und damit auch Retter des Bandoneons in Europa, mit Fotos des argentinischen Bandoneonspielers Victor Villena, dem besten Kunden der kleinen Manufaktur im Vogtland, und mit Konzertplakaten. In den Regalen lagern alte Akkordeons neben neuen Bandoneons, abgegriffene Concertinas neben frischen Einzelteilen.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der melodie&rhythmus 3/2010, erhältlich ab dem 6. Juli am Kiosk oder im Abonnement.
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