Das sexy Plattencover als hormongesteuerte Kaufempfehlung
Text: Jürgen Winkler
A m Anfang war die braune Tüte. In den ersten Jahren nach Erfindung der Schellackplatte packten die Plattenhändler ihre Ware in schmucklose Papierhüllen. Darauf druckten die Plattenfirmen ihre stilisierten Logos; Angaben zu Künstlern und Werk gab es nicht. Erst nach Einführung des Albums (1923) begann die Covergestaltung. In den 40er Jahren setzten sich die gestalteten Frontcover endgültig durch, später auch die Backcover.
Lange Zeit blieben die Cover züchtig und bieder.
Doch ausgerechnet in den prüden US-amerikanischen Nachkriegsjahren, in denen Doris Day ganze Generationen zur aseptischen Tupperware erstarren ließ, entblößten sich die Covergirls als Kaufanreiz, dass einem heute noch die Ohren schlackern. Selbst Jazzmusiker ließen sich mit nackten DD-Cup-Models ablichten. Brigitte Bardot nahm 1956 eine Platte mit dem klingenden Namen »Et Dieu Crea La Femme« auf und stellte sich für das Innenlabel mit weit aufgeknöpfter Bluse und spitz hervorspringenden Brüsten zur Schau. 1956! Mon dieu!
Den kompletten Artikel lesen Sie in der melodie&rhythmus 2/2010, erhältlich ab dem 5. Mai am Kiosk oder im Abonnement.
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