Die Französin Imany schöpft Kraft aus ihrer zweiten Heimat Afrika
Text: Georg Rackow, Foto: Barron Claiborne
Man mag Imany sofort glauben, dass sie in New York als Model über die Laufstege geschwebt ist. Wenn man sie sieht. Doch hört man ihre Musik, dann hat das nichts mehr mit oberflächlicher Schönheit und Blitzlichtgewitter zu tun. Imany besitzt einen großen Schatz an Emotionen, der raus will. Ihre tiefe, warme Stimme, die das gewisse herbe Dunkel in sich trägt, wie es etwa die Stimmen von Tracy Chapman und Nina Simone besaßen, ist wie geschaffen für die Melancholie ihrer Songs, die sie nur in Begleitung einer sanften Akustik-Instrumentierung vorträgt.
Jedes Mal bevor Imany mit ihrer Musik auf die Bühne geht, hat sie Angst vor der Entblößung ihrer Seele, so direkt ist ihre Musik. Doch trotz der Schwere ihrer Texte über Liebe, Beziehungen und Sehnsucht besteht sie darauf, dass sie das Glas die meiste Zeit als halb voll betrachtet. Dass das Album so melancholisch geworden ist, liege nur daran, dass bei elf aus 35 Songs die wertvollsten Stücke eben die nachdenklichen waren. Als weiteren Erklärungsversuch nennt sie ihre Theorie der Vererbbarkeit der Melancholie und erzählt von ihrer Familie sowie deren Verbindung zum Militär. Ihr Vater schloss die Möglichkeit eines künstlerischen Lebens für sie kategorisch aus, auch wenn Imany schon als kleines Mädchen davon träumte, eine Sängerin zu werden.
Rezension: M&R 03/2012, S. 69
www.imanymusic.com
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 4/2012, erhältlich ab dem 29. Juni 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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