Ein Sammelband lässt die Schwierigkeiten erahnen, vernünftig mit dem Antifaschismus der DDR umzugehen, wenn man das eigentlich gar nicht will
Raoul Wilsterer
Das Anliegen, die »Nachwirkungen des Nationalsozialismus» in der SBZ/DDR beleuchten zu wollen, klingt zunächst ehrenwert. Schließlich schreit die nunmehr bereits seit Jahrzehnten siegergesponserte »DDR-Zeitgeschichtsforschung« nach Alternativen zur ewigen Unrechtsstaat-Rhetorik, nach Wahrheit, auch nach einer vernunftgeprägten Würdigung des »verordneten Antifaschismus«. Insofern würde der nun vorliegende Sammelband mit Beiträgen zur Tagung »Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR« bestens passen, sozusagen als anregender Farbtupfer in der öden Schwarz-Weiß-Landschaft der DDR-Demontage, hätten sich seine Autoren der Thematik tatsächlich differenziert und vorurteilsfrei angenähert. Das geschah nicht.
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Enrico Heitzer/Martin Jander/Anetta Kahane/Patrice G. Poutrus (Hg.) Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR
Wochenschau Verlag
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2019, erhältlich ab dem 14. Dezember 2018 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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