M&R auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz
Eine konsequente Kritik der neokolonialen Ökonomie zu formulieren ist zentrales Anliegen der 23. Rosa-Luxemburg-Konferenz, die am 13. Januar 2018 in Berlin stattfindet. Afrikanische und andere internationale Intellektuelle, darunter der nigerianische Umweltaktivist und Träger des alternativen Nobelpreises Nnimmo Bassey, der in diesem Heft ab S. 26 ausführlich zu Wort kommt, und der kubanische Publizist Enrique Ubieta, werden unter dem Motto »Die Machtfrage stellen« Auswüchse der »imperialistischen Welt(un)ordnung« analysieren, aber auch emanzipative Auswege diskutieren.
An dieser Agenda ist auch das M&R-Kulturprogramm für die Konferenz orientiert. Mit Ibrahim Mahama aus Ghana konnten wir einen Künstler gewinnen, der zuletzt auf der documenta 14 durch Werke Aufsehen erregt hat, mit denen er Orte der Verwertung von in Afrika ausgebeuteten Ressourcen okkupiert. »Die Auswahl des Materials wie auch der Entstehungsprozess meiner Objekte drehen sich um Arbeit und Kapital«, offenbart Mahama sein historisch-materialistisches Kunstverständnis.
Ebenfalls Gast auf der großen RLK-Bühne: die in Berlin lebende palästinensische Slam-Poetin Faten El-Dabbas, deren Spoken-Word-Texte vor allem durch eine Dialektik traditioneller arabischer Märchenfantasien und schonungsloser Nüchternheit der (Kriegs-)Realität des Nahen Ostens bestechen. Ein Gedenkkonzert für den verstorbenen uruguayischen Liedermacher Daniel Viglietti mit dem Schauspieler Rolf Becker sowie eine Ausstellung der Künstlergruppe Tendenzen bilden weitere Höhepunkte.
red
Der Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2018, erhältlich ab dem 29. Dezember 2017 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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