Der 1. Mai ist bekanntlich nicht nur der Kampftag der Arbeiterklasse, sondern auch ihr Feiertag. Keine linke Politik ohne linke Kultur. Diese Erkenntnis nimmt sich das Revolutionäre 1. Mai-Bündnis aus Hamburg zu Herzen und organisiert zusätzlich zur traditionellen 1. Mai-Demonstration ein Rap-Konzert. Das Motto: »Hip-Hop-Openair for the lower Class«. Man will eine »klassenbewusste Gegenkultur« anbieten und neue Wege ausprobieren, junge Menschen für revolutionäre Politik zu begeistern.
Das mehr als ein Dutzend Künstler starke Line-Up ist vielversprechend: Mit Acts wie Albino, Holger Burner, Kaveh und Derbst One sind ein paar einschlägig bekannte Polit-Rapper am Start; auch talentierte Newcomer wie S. Castro oder Jennifer Gegenläufer sind dabei. Delirium & Zynik, Gigo Flow und u.a. der Lokalmatador Reeperbahn Kareem sorgen außerdem für eine satte Portion Straßenrap.
Ein Highlight wird »Special Guest« David Rovics sein: Der US-amerikanische Sänger und Gitarrist aus Portland gehört zu den bekanntesten linksradikalen Singer-Songwritern weltweit. Seine Songs erzählen von Klassenkämpfen, den Widerstand gegen den NATO-Imperialismus, autoritären Sicherheitsstaat, Rassismus und Naturzerstörung. Er wird auch nicht müde, an all jene zu erinnern, die im Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung ihr Leben verloren haben, verfolgt, gequält und eingeknastet werden. David Rovics hat ebenso Lieder für Chelsea Manning und andere politische Gefangene wie für die somalischen Piraten geschrieben (»Here‘s to the pirates of Somalia / I‘ll raise the Jolly Roger to you«).
Los geht’s am Samstag, den 2. Mai am Hamburger S-Bahnhof Sternschanze um 16 Uhr. Das Open Air-Konzert ist kostenlos, für Getränke ist gesorgt. Und wer jetzt schon mal reinhören will, kann sich online ein Mixtape mit allen angekündigten Künstlern anhören.
Elias Horn
David Rovics: The Road to Ferguson
Mehr Infos:
unten-gegen-oben.de