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Die Ausgabe »Musik und Rausch« habe ich mit besonderem Interesse gelesen, da meine wissenschaftliche Aufmerksamkeit der komplexen Wechselwirkung zwischen Kultur und psychoaktiven Substanzen gilt. Als Angehöriger der Tramper-Bewegung in der DDR habe ich mich über den Artikel von Olaf Tost gefreut. Seine Beschreibungen decken sich mit meinen Wahrnehmungen und Recherchen. Als Ergänzung möchte ich Folgendes hinzufügen: Es gab innerhalb der subkulturellen Bewegungen der DDR so etwas wie eine imaginäre Präsenz von Drogen. Der auch in der DDR verlegte Roman »On the Road« des Beat-Romanciers Jack Kerouac wurde emsig gelesen, in Budapest konnte das psychedelische Musical »Hair« erlebt werden
und Songs wie »White Rabbit« von Jefferson Airplane oder »Tamburine Man« von Bob Dylan wurden DDR-spezifisch interpretiert. So wurde der Rausch zum Synonym einer Grenzüberschreitung – zum Bild für den Notausgang aus dem grauen realsozialistischen Gefängnis.
Michael Kleim, Gera
15 Jahre nach dem Tod von Tamara Danz inspiziere ich den bunten Blätterwald. Ich durchblättere meine Melodie & Rhythmus, der ich seit DDR-Zeiten die Treue halte. Aber darf das wahr sein? Niemand würdigt Tamara zum Todestag auch nur eine Zeile. Die Band schreibt auf ihrer Homepage »Du bleibst für immer in unserem Herzen – danke Tamara …« Ich höre die Silly-Lieder immer wieder und blicke auf die Sonnenblume in der Vase. Für Dich, Tamara. Du fehlst.
Holger Paech, Magdeburg
Ich war überrascht, als ich neulich am Zeitungskiosk per Zufall die Melodie & Rhythmus entdeckte. Zwar hat mich das Äußere nicht wirklich angesprochen, aber aus Neugier habe ich sie mir gekauft.
Spontan habe ich mich gefragt, wen ihr mit diesem bunten Musik-Mix überhaupt ansprechen wollt, aber im Heft habe ich doch noch ein paar interessante Berichte gefunden. Spannend und gut geschrieben fand ich die Konzertkritiken, und als alter Fan habe ich mich über das Monster Magnet-Interview gefreut. Wahnsinn, wie offen Dave Wyndorf mit euch über seine Drogenvergangenheit gesprochen hat. Richtig gut finde ich, dass es für jede Ausgabe ein Thema gibt. Ich bin schon gespannt auf euer nächstes Heft.
Susanne Schönherr, Berlin
Euer Bericht über die Fusion kam mir gerade recht. Wegen der vielen Drogenexzesse steht das Festival unter Einheimischen in keinem guten Licht.
Doch Mundpropaganda kann viel bewirken, und euer Artikel erhöht den Bekanntheitsgrad der Fusion zusätzlich. Denkt man an das tragische Ende der Loveparade, muss man sagen, dass die Fusion außerordentlich geglückt ist. Hoffen wir, dass noch viele junge und jung gebliebene Menschen auf dem alten Flugplatz in Mecklenburg-Vorpommern abfeiern können. Lang lebe Lärz!
Christian Zebe, Neubrandenburg
Anzeigen br>Ich war gespannt, in der Zitadelle Spandau eine Legende live zu erleben. Und Marianne Faithfuls Stimme war genau so, wie ich sie hören wollte. Ihr Auftreten war souverän. Doch die Band wirkte wie ein Klangteppich auf Jubiläumsfeiern. Wo die Aussage hart und rau sein sollte, waren die Lieder geglättet und viel zu schnulzig. Im Kontrast zu Sophie Hunger war das besonders auffällig. Hier bildeten Band und Sängerin eine gelungene Einheit. Am Ende stand ein entspanntes Zusammenspiel mit Witz und Gefühl, von dem Marianne Faithful leider weit entfernt war.
Gaby Matzenauer, Berlin