Die japanische Musikszene sprengt europäische Erwartungen
Text: Olaf Maikopf, Foto: Promo
In größeren Abständen taucht japanische Musik immer mal wieder für kurze Zeit auch in Europa auf und wird hier als exotische Abwechslung gefeiert. So erging es in den Achtzigern dem Yellow Magic Orchestra mit seinem bis heute prägenden Technopop, später den Cut & Paste-Akteuren Pizzicato Five, Towa Tei, Ken Ishii und Cornelius und momentan den bunten Visual-Kei-Bands. Allerdings wurden und werden mit diesen Gruppen, Musikern und DJs immer nur die wahrgenommen, die außerhalb des fernöstlichen Inselstaates als irgendwie asiatisch und exotisch, dabei aber bitte nicht zu fremdartig für hiesige Ohren erscheinen. Aber natürlich gibt es im Land der aufgehenden Sonne viel mehr zu hören, auch und gerade abseits des Pop- und Rock-Mainstreams, der sich sowieso meist nur aufgrund der japanischen Sprache vom westlichen Vorbild unterscheidet. Wer sich also nur für Visual-Kei oder J-Pop interessiert, der kann an dieser Stelle die Lektüre abbrechen. Denn hier geht es um Akteure, deren Musik, so unterschiedlich sie auch ist, keine Erwartungen erfüllen will, sich vielmehr gegen etablierte Normen stellt.
Vinylscheiben-Massaker
Jedes Land, jede Gesellschaft hat seine eigene Musik, die man in gewisser Weise auch als Volksmusik verstehen kann. In Japan waren es u.a. Minjo und später Enka, um nur zwei alte, gänzlich eigene Stile zu nennen. Und selbstverständlich hatte Japan schon seine eigene Musik, bevor es zum ersten Mal in Kontakt mit westlicher Musik kam – das war 1868, als Nippon seine Tore für den Westen öffnete. Moderne Musik forcierte Japan bereits im frühen 20. Jahrhundert, als das Land begann, eine eigene Musikindustrie aufzubauen. Heute steht sie mit 20 Prozent Umsatzanteil am weltweiten Tonträgermarkt auf dem zweiten Platz nach den USA und vor Deutschland.
Den kompletten Beitrag lesen Sie in der melodie&rhythmus 5/2011, erhältlich ab dem 6. September 2011 am Kiosk oder im Abonnement.
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