Das Erfolgsrezept von Nuit debout ist ganz einfach: wunderschöne Musik
Fred Alpi * & Susann Witt-Stahl
Trotz des Regens haben sich am 31. März mehrere Tausend Menschen auf den Straßen von Paris versammelt. Viele Organisationen teilen die Wut auf das hässliche neue »Loi Travail« (Arbeitsgesetz), mit dem die 35-Stunden-Woche ausgehebelt und die tägliche Arbeitszeit auf 12 Stunden erhöht werden kann. La Rabia spielen auf – eine Band, die häufig auf politischen Versammlungen zu hören ist. Noch weiß keiner der Demonstranten, dass ihre selbstbewusste Ankündigung »Wir bleiben, solange wir wollen!« sich bewahrheiten und ihre Bewegung zwei Monate später noch immer existieren wird.
Doch so ist es gekommen. Die Proteste haben sich sogar auf viele andere Großstädte Frankreichs – Lyon, Lille, Toulouse –, sogar in Nachbarländer ausgeweitet. »Nuit debout« nennen sie sich, »Die Aufrechten der Nacht«. Der Impuls, der sie in Bewegung gesetzt hat, ging von einem Film aus: »Merci Patron!« (Danke, Boss!), einer satirischen Dokumentation über die Schließung von Fabriken in Nordfrankreich. Auf Initiative des Regisseurs François Ruffin wurde ein Sender namens Radio debout gegründet; er befeuerte den aufkommenden Widerstand gegen das neoliberale Reformpaket des sozialdemokratischen Regierungschefs Manuel Valls und seines »Patrons«, Präsident François Hollande.
* Fred Alpi lebt in Paris, ist Sänger und Gitarrist des Rock’n’Roll-Trios The Angry Cats und beteiligt sich aktiv an den Protesten der Nuit debout.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 4/2016, erhältlich ab dem 1. Juli 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
Nuit Debout en musique: