Refused kommentieren voller revolutionärer Wut den verkehrten Weltenlauf des globalen Spätkapitalismus
Gerhard Hanloser
Die schwedische Hardcore-Legende der 90er-Jahre ist zurück. Die Band hat nach langer Zeit ein neues Album eingespielt. Wir trafen den Refused-Drummer David Sandström in einem Berliner Hotel und sprachen mit ihm über Schweden, Europa und Afrika.
Nach 17 Jahren gibt es nun wieder eine neue Platte dieser fantastischen Band, die es als eine der wenigen schaffte, den Radikalismus des 80er-Jahre-Hardcore in Form und Inhalt ihrer Lyrics und Musik auf der Höhe der Zeit zu präsentieren. Als sich die Band nach Veröffentlichung ihrer End-90er- Platte auflöste, gab es viele traurige Gesichter. Erste Reunion-Konzerte 2012 kündigten an, dass sich hier aber wieder etwas zusammenbraut – auch für Gesellschaftskritiker jenseits des HC-Fanzirkus war das eine interessante Nachricht. Denn schließlich hatte diese Formation drei großartige Platten eingespielt, die allesamt pointierte Referenzen zu der anarchistisch-kommunistischen Weltanschauung der Band enthielten. Dabei gilt vor allem »The Shape of Punk to Come« von 1998 als Meilenstein des europäischen politischen Hardcore jener Zeit.
In den frühen 90er-Jahren, als Refused mit radikalen Texten und einem unvergleichlich harten Sound auftraten, gab es sehr viele rechte Parteien und Bewegungen in Schweden. 1991 zog mit der Ny Demokrati (Neue Demokratie) erstmals eine Anti-Immigranten-Partei ins nationale Parlament ein. David Sandström erinnert sich, dass zur gleichen Zeit der sogenannte »Lasermann« in Stockholm auf Menschen, die er für Einwanderer hielt, schoss und dabei eine Person tötete.
Refused Freedom
Epitaph
officialrefused.com
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 4/2015, erhältlich ab dem 26. Juni 2015 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
Anzeigen br>