Melodie & Rhythmus

Leserbriefe

27.04.2015 15:42

Leserbriefe

Schicken Sie uns Ihre Meinung, Anregungen und Kritik: an redaktion@melodieundrhythmus.com
oder Verlag 8. Mai GmbH, M&R, Torstraße 6, 10119 Berlin

Liebe Genossinnen und Genossen,

endlich mal ein wirklich unabhängiges Musik- oder besser Kulturmagazin. […] Vor allem die Verbindung von Kultur und Politik ist das, was uns bisher gefehlt hat. […] Nun aber zu dem Wermutstropfen. Ich habe in den letzten Jahren lernen müssen, dass es mehr als nur Fleisch gibt, um sich satt zu machen. Gesünderes allemal. Ich bin darüber nicht zum Vegetarier, schon gar nicht zum Veganer, geworden, habe aber meine anfängliche Skepsis, nicht zuletzt durch die Beispiele meiner Frau und meines großen Sohnes, die beide kein Fleisch mehr essen, inzwischen abgelegt.

Neben – aber eben neben – den moralischen Gründen, die es dafür gibt, stehen für mich vor allem materielle, gesundheitliche oder menschlich egoistische Gründe im Vordergrund, etwa in der Art, wie Mark Hadyniak es in Heft 5/13 der Marxistischen Blätter beschrieb. Natürlich muss man als Kommunist Mitgefühl für alle geschundenen Kreaturen haben, wie Rosa Luxemburg sagte, aber ich halte es für problematisch, wenn dieses Mitgefühl fast religiöse Züge annimmt und Prioritäten verwischt werden, wie ich es an der einen oder anderen Stelle in einigen Eurer Artikel im aktuellen Heft feststelle.

Den Bezug auf Marcuse, Horkheimer und Adorno kann ich ja noch nachvollziehen (deren Kritische Theorie ist zwar von Marx inspiriert, aber steht im Wesentlichen auf idealistischer Grundlage – vernünftige Gesellschaft/mündiger Mensch), aber die Bezüge auf Marx und Engels (und andere Marxisten) erscheinen dann manchmal doch schon reichlich bemüht.

Oft erinnert mich das Ganze an eine gute Freundin, die politisch mit uns überhaupt nichts am Hut hat, die sich aber ganz liebe- und hingebungsvoll um den Tierschutz kümmert, letztendlich weil sie Tiere für die besseren Menschen hält.

Vielleicht mag ich da altmodisch sein; aber für mich existieren neben dem Hauptwiderspru ch zwischen Kapital und Arbeit eine Menge Nebenwidersprüche, die wir erst dann endgültig werden auflösen können, wenn eben dieser Hauptwiderspruch durch den Klassenkampf der Arbeiterklasse gelöst ist. Und Tierrechte gehören in meinen Augen eben zu diesen Nebenwidersprüchen, und das müssen Materialisten, schon gar Marxisten-Leninisten, immer deutlich machen. Das geht aber leider in euren Artikeln in der aktellen Ausgabe ein wenig unter.

Mit kommunistischem Gruß
Peter Lommes, Willich

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