Melodie & Rhythmus

»Proletarier sollten Paläste haben«

22.02.2016 15:03
Foto: JW-Archiv

Foto: JW-Archiv

Vor 40 Jahren wurde der Palast der Republik eröffnet. Keine 15 Jahre später war Schluss – mit ihm und mit der DDR

Gerd Schumann

Hinter dem Palast der Republik in Richtung Osten: der Fernsehturm. Der steht noch, obwohl er in der DDR gebaut wurde. Von seiner Kuppel aus betrachtet sah »Der Palast« aus, als hätte ein langer schneeweißer Ozeanriese am Ufer der Spree festgemacht: 180 Meter lang, 86 Meter breit, Durchschnittshöhe um 20 Meter – ein Vergnügungsdampfer mit einem Foyer, 11.000 Quadratmeter Fläche. Dann ein großer Saal für 5.000 Besucher, 13 Kneipen, Cafés, Bars, Restaurants, ein Sitzungsraum mit 700 Plätzen. Hier tagte die Volkskammer, das Parlament des Landes. Ständige Ausstellung bedeutender Künstler, ein Theater, Workshops, Betriebsfeiern – alles unter einem Dach.

Der Palast, 1973 beschlossen, konzipiert von einem Team unter Chefarchitekt Heinz Graffunder, 1976 eröffnet, signalisierte eine »Zeitenwende«. Zugleich symbolisierte er einen dreifachen Epochenwechsel: Er ersetzte das Stadtschloss, in demder Kaiser den ErstenWeltkrieg ausgebrütet hatte; von dem waren dann nach dem zweiten deutschen Raubzug (1939–45) nur noch Ruinen geblieben. Bis am 23. April 1976 das gemeine Volk eingeladen wurde, sich in einem neuen Schloss breitzumachen.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 2/2016, erhältlich ab dem 26. Februar 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

Anzeigen



TOP 10: April 2024

Liederbestenliste

Ältere M&R-Newsletter

Aus dem M&R-Archiv

Auf Ostfrontlinie gebracht
Nationalistische Parolen, Geschichtsklitterung, Hassexzesse, sogar Begeisterung für den totalen Krieg – einer wachsenden Zahl von Künstlern und Intellektuellen ist offenbar jedes Mittel recht, um sich der neuen Volksgemeinschaft gegen Russland anzudienen. weiterlesen

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Rudolstadtfestival 2023: Viva Cuba

Fotos von Katja Koschmieder und Jens Schulze weiterlesen

In eigener Sache

Stellenausschreibung
Die Verlag 8. Mai GmbH sucht eine Kulturredakteurin (m/w/d) für die Melodie & Rhythmus

*****************

Wenn die Kraft fehlt
Weshalb der Verlag 8. Mai das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus einstellt

Leider müssen wir heute eine schmerzliche Niederlage eingestehen: Das Magazin für Gegenkultur Melodie & Rhythmus (M&R) kann nicht weiter erscheinen. Das hat verschiedene Gründe, sie sind aber vor allem in unserer Schwäche und in der der Linken insgesamt zu sehen. weiterlesen

*****************

»Man hat sich im ›Grand Hotel Abgrund‹ eingerichtet«
Zum Niedergang des linken Kulturjournalismus – und was jetzt zu tun ist. Ein Gespräch mit Susann Witt-Stahl

Ausgerechnet vor einem heißen Herbst mit Antikriegs- und Sozialprotesten wird M&R auf Eis gelegt – ist das nicht ein besonders schlechter Zeitpunkt?
Ja, natürlich. … weiterlesen

logo-373x100

Facebookhttps://www.facebook.com/melodieundrhythmus20Twitter20rss

Jetzt abonnieren

flashback