Melodie & Rhythmus

Künstlerische Revolution heute?

22.02.2016 15:54
Foto: DPA

Foto: DPA

Pierre Boulez’ radikaler Geist dient Künstlern in konformistischen Zeiten zum Vorbild

Bastian Zimmermann

Mit Pierre Boulez starb zu Beginn dieses Jahres – so entnimmt man es den zahlreichen Nachrufen – einer der letzten großen Vertreter der alten Komponistenschule, bekannt für seine radikalen Brüche und Neuerungen in der Musik wie dem Musikbetrieb: Man denkt bei Boulez an die ersten vollkommen durchrationalisierten Kompositionstechniken des Serialismus in den 60er-Jahren, die Neuinterpretation der Opern Wagners in Bayreuth in den 70ern oder auch die Gründung des Klangerforschungsinstitut IRCAM sowie des Ensembles Intercontemporain in Paris, die – dem hierarchischen Kultursystem in Frankreich gemäß – heute noch die absolute Monopolstellung innehalten.

Das Bild eines radikalen, den eigenen Weg unbeirrt folgenden Künstlers, wie Boulez es uns bietet, erscheint auch für ein heutiges künstlerisches Denken ungebrochen attraktiv, doch ist seine Praktizierbarkeit in Zeiten der Ausbildungshoheit von Hochschulen und des gesamtgesellschaftlichen Gebots ständiger Selbstoptimierung so gut wie unmöglich geworden. Boulez‘ deutsches Pendant, der Karlsruher Komponist Wolfgang Rihm, wirkt zwar auch mit Anfang Sechzig so, als wäre er Mitte Zwanzig, inszeniert sich jedoch nicht radikal, sondern vertritt das Bild eines von (Schaffens-)Lust besessenen Tonkünstlers.

Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 2/2016, erhältlich ab dem 26. Februar 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.

Anzeigen



TOP 10: April 2024

Liederbestenliste

Ältere M&R-Newsletter

Aus dem M&R-Archiv

Auf Ostfrontlinie gebracht
Nationalistische Parolen, Geschichtsklitterung, Hassexzesse, sogar Begeisterung für den totalen Krieg – einer wachsenden Zahl von Künstlern und Intellektuellen ist offenbar jedes Mittel recht, um sich der neuen Volksgemeinschaft gegen Russland anzudienen. weiterlesen

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Rudolstadtfestival 2023: Viva Cuba

Fotos von Katja Koschmieder und Jens Schulze weiterlesen

In eigener Sache

Stellenausschreibung
Die Verlag 8. Mai GmbH sucht eine Kulturredakteurin (m/w/d) für die Melodie & Rhythmus

*****************

Wenn die Kraft fehlt
Weshalb der Verlag 8. Mai das Kulturmagazin Melodie & Rhythmus einstellt

Leider müssen wir heute eine schmerzliche Niederlage eingestehen: Das Magazin für Gegenkultur Melodie & Rhythmus (M&R) kann nicht weiter erscheinen. Das hat verschiedene Gründe, sie sind aber vor allem in unserer Schwäche und in der der Linken insgesamt zu sehen. weiterlesen

*****************

»Man hat sich im ›Grand Hotel Abgrund‹ eingerichtet«
Zum Niedergang des linken Kulturjournalismus – und was jetzt zu tun ist. Ein Gespräch mit Susann Witt-Stahl

Ausgerechnet vor einem heißen Herbst mit Antikriegs- und Sozialprotesten wird M&R auf Eis gelegt – ist das nicht ein besonders schlechter Zeitpunkt?
Ja, natürlich. … weiterlesen

logo-373x100

Facebookhttps://www.facebook.com/melodieundrhythmus20Twitter20rss

Jetzt abonnieren

flashback