Die Entfremdung des Künstlers von sich und seinem Werk und die Verhinderte Auseinandersetzung mit der Realität als Herausforderung für gegenkulturelle Bewegungen
Andreas Wessel
Nicht selten tauchen Besitzer farbenfroher Tafelbilder aus den 1950er- oder 1960er-Jahren mit der Signatur »G. Richter« in gewisser Aufregung bei Auktionshäusern auf, da sie sich schon als Millionäre oder wenigstens finanziell abgesichert wähnen. Meist folgt die ernüchternde Expertise: Es handelt sich nicht um einen »frühen Gerhard Richter«, sondern um ein Werk eines meist nicht sicher zu identifizierenden Namensvetters, das – wenn überhaupt – nur für kleines Geld zu erkaufen sein kann, unabhängig von der malerischen Qualität. Wonach wird der Wert der Ware Kunst bestimmt? Wie ist das Verhältnis von Kunstwert und Marktwert? Wer oder was bestimmt, dass Gerhard R. der tausend- oder gar zehntausendmal bessere Maler als Gertrude R. ist?
Ein Kunstwerk erscheint uns zuerst einmal als sehr persönliche Auseinandersetzung des Künstlers mit seiner Umwelt und sich selbst.
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Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 1/2019, erhältlich ab dem 14. Dezember 2018 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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