Politisch ambitionierte Hip-Hop-Reggae Ikone aus Brandenburg, kanadische Soundtüftler und rockmusikalische Erbverwalter aus Israel treffen in Ausgabe Nr. 11 von M&R Live aufeinander
Texte: Thomas König, Agnieszka Debska, Fotos: Judith Seiffert, Olga Baczynska
Wann: 3. April 2014, 20.00 Uhr
Wo: Maschinenhaus der Kulturbrauerei Berlin,
Wer: Mellow Mark, Rooftop Runners, Felidae Trick
Eintritt: 8,- Euro VVK, 10,- Euro Abendkasse,
Tickets gibt es hier und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.Vom 17. – 31. März verlosen wir 5 x 2 Freikarten: zur Verlosung.
Mellow Mark
Dass Mellow Mark ein bemerkenswerter Texter, Sänger und Musiker ist, davon zeugen eine Menge markanter Wegstationen seiner Karriere – der Echo-Gewinn, zahllose Zusammenarbeiten mit Künstlern wie Gentleman und insgesamt fünf bereits erschienene Studioalben. Dabei hat er von Beginn an seine ganz eigene Mischung aus deutschem Hip-Hop und Reggae geschaffen. Mellow Mark liebt es, live zu spielen. Bei seinen Konzerten ist Mellow Mark, wie schon zu Zeiten seines ersten Hits »Revolution«, mit sozialkritischen Texten, Megaphon und Gitarre bewaffnet auf der Bühne. Doch damit nicht genug: Bei den Solo-Shows als One Mellow Band liefert er mit seinen Füßen auf seinem Spezial-Drumset einen fetten Beat dazu.
Nach einer sehr musikalischen Kindheit in Tübingen und Jugend in Bayreuth zieht es Mark Schlumberger 1997 nach Hamburg, wo er schon sehr bald einen Plattenvertrag erhält. Er kreiert unter dem Namen Loewenherz ein poetischorchestrales Hip-Hop Projekt. Zwei Jahre später zieht er sich zurück und tourt mit einer kleinen Straßenband durch Deutschland, um unter dem Namen Mellow Mark neu zu beginnen. 2002 wird er schnell in der sich hierzulande ständig weiter entwickelnden Reggaeszene bekannt als er mit dem Song »Revolution« Gentleman featured und auch mit diesem auf Tour geht. Die Friedensbewegung feiert seinen Song »Weltweit«, der die Politik von Präsident Bush mit beißendem Sarkasmus bloßstellt. Nach einer kreativen Schaffenspause, 2007, liefert Mark mit seinem dritten Album »Metropolis« eine viel beachtete akustische Singer/Songwriter-Platte ab, die er u.a mit seinem Orient-meets-Okzident- Trio Mellow Maroc live performt. Sie bauen seitdem als Gäste des Goethe- Instituts und der deutschen Botschaft in Ländern wie z.B. Ägypten (2012) und Irak (2013) kulturelle Brücken. Seine Botschaft ist die Soul Revolution, die mitmenschliche Gesellschaft. Mellow Mark in seinem Element: Eine (auch politisch) unterhaltende Mischung aus Hip-Hop, Reggae, Songwriter mit einer Prise Punkrock.
Rooftop Runners
Das Jahr ist gerade mal acht Wochen alt und schon kündigen sich erste Kandidaten für vordere Positionen im musikalischen Jahresrückblick 2014 an. Zum Beispiel die Rooftop Runners, eine familiäre Kollaboration der Brüder Benedikt und Tobias MacIsaac. Ursprünglich kommen die beiden aus British Columbia, der drittgrößten kanadischen Provinz aber zugleich der am wenigsten besiedelten. Sicherlich ein guter Grund für jugendliche Auswanderungsambitionen. Und es hat sich bis zu ihnen herumgesprochen, dass es da in Europa eine weltoffene Stadt gibt, die für Experimente geeignet zu sein scheint. In ihrer neuen Wahlheimat Berlin tauchten die beiden dann tief in die Independent- Musikszene ein und bündelten das so geschaffene Erfahrungspotential im eigenen Projekt Rooftop Runners. Die erste in Eigenregie produzierte EP »We Are Here« entstand und ihr Mix aus souligem Gesang, eingewoben in einen schweren Synthie Sound, dynamische Instrumentierungen mit schallenden Gitarren, erzeugt beim Hören akustische Gegensätze und nachhaltig wirkende Soundlandschaften zugleich. Ende Februar erschien ihr Debütalbum »Alluvium« Mit neun kurzen und knackigen Songs wollen nun die McIsaac-Brüder für eine erfrischende Abwechslung in der mitunter oft glatt gebügelt wirkenden Indie-Electro-Szene sorgen. Die Redaktion der M&R hält es für mehr als gelungen.
Felidae Trick
Unser dritter Gig des Abends werden die Wahlberliner Felidae Trick sein.Gegründet wurde Felidae Trick in Tel Aviv, 2011 erschien in der Heimat bereits ein erstes Album, ohne Produzent mit verschiedenen Musikern eingespielt. Es reichte, um die Aufmerksamkeit von Peter Wash, unter anderem Produzent von Peter Gabriel und Simple Minds, zu erregen, der mit Liechtenstein Anfang 2013 die EP »She Goes Away« produzierte. »Peter ist ein toller Produzent«, so Liechtenstein, »aber ich wollte etwas anders machen, irgendetwas fühlte sich nicht ganz richtig an.« Für das nun erscheinende Album »Patrimony«, das erste Album Liechtensteins mit fester Bandbesetzung, tat er sich mit dem Slowenen Žare Pak zusammen, bekannt vor allem durch seine Produktionen für die slowenische Starrockband Siddharta.
Für alle Informationen lesen Sie den ausführlichen Artikel in der M&R 2/2014.