Ab dem 30. Oktober am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel und im Abo.
Das Kollektiv gehört zur Matrix allen menschlichen Zusammenlebens. Das gilt für die Organisation gesellschaftlicher Arbeit und sozialen Miteinanders – wie für das Kunstschaffen. Vom dionysischen Chor über das Sinfonieorchester bis zur Metal-Band: Seit jeher trägt das gemeinschaftliche Musizieren kollektive Züge. Wie weit diese entfaltet werden können, hängt von dem Maß der Freiheit seiner Akteure und der Überwindung des Hierarchischen ab. Die Klassenstruktur, in der wir nach wie vor leben, setzt dem Kollektiv Grenzen, die beim Aufbau einer besseren Gesellschaft überwunden werden müssen. Fortschrittliche Musiker wissen das. Weil Kunst nicht nur die Möglichkeit hat, die Wirklichkeit zu spiegeln, sondern auch einen Vorschein einer möglichen anderen Welt zu erschaffen, experimentieren Musiker immer wieder mit antihierarchischen Organisationsformen. In den 1920er-Jahren gründete sich in Moskau mit Persimfans ein Orchester-Kollektiv ohne Dirigenten. Knapp 70 Jahre später formulierte die US-amerikanische Industrial-Hip-Hop-Band Consolidated mit »This Is a Collective« und anderen musikalischen Kampfansagen eine Antithese zu George Bushs neoliberaler New World Order. weiterlesen
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MAGAZIN
06 | »Stream Wars«: Der Kampf um Online-Musikdienst-Marktanteile
07 | Kultur auch und gerade für Flüchtlinge
08 | DDR-Musiken – was bleibt., Linke Literaturmesse Nürnberg
09 | Kommentar: Die Stimmung kippt nach rechts, R.I.P.
MUSIK & KÜNSTLER {#1}
10 | Boysetsfire: Cheerleader der Veränderung
12 | Editors: Ausgeträumt
13 | Die Zöllner: Befreiungsschlag
15 | Animation: Verstörendes Finale
16 | Mariza
17 | Killing Joke: Hypnotisches Ritual
TITELTHEMA Kollektivismus
21 | Kollektive Musikgeschichte
24 | »This is a Collective«. Interview: Consolidated
27 | Persimfans – das russische Orchester ohne Dirigent
28 | Eislers und Brechts Bemühungen um das revolutionäre Kollektiv
32 | Synthese und Konkurrenz. Zur Dialektik von Individuum und Kollektiv in der Kunstmusik
34 | Where Green is the New Black. Kollektivismus im Post-Black-Metal
36 | Individualisten-Pop gegen Normcore
38 | Ideologie des Antikollektivismus
39 | Egotronic: Tönende Totalitarismustheorie
MUSIK & KÜNSTLER {#2}
40 | Procol Harum: Philosophen der Melancholie
41 | Christobal and the Sea: Eine neue Welt entdecken
42 | Wanda: Erst Amore, jetzt Bussi
43 | Theodore
44 | M&R-Fragebogen: B Dolan
46 | Newcomer Elen: Setz Dich hin, wenn sie singt
47 | Newcomer: Poems For Jamiro, Lara Maria Gräfen, Wuttke, Nasty Matter
48 | Album des Monats: Die Nerven – Out
49 | Rezensionen
STANDPUNKTE
63 | Kolumne aus Paris: Wenn die Nacht in der Stille stirbt
64 | Pro & Contra: »Artivismus«
66 | Feature: Hipster – Generation Biedermeier
70 | Daniel Barenboim: Persona non grata in Israel
SPEZIAL
73 | Feindbild »Intelligenzflüchtling«. Unterschichten-Bashing statt Antirassismus
74 | Turbofolk: Musik der jugoslawischen Arbeiterklasse
76 | Emanzipation durch elektronische Musikproduktion: »Zauberkisten«
78 | Analyse: The Who – »My Generation«
79 | Legendäre Orte: Kamtschatka, Sankt Petersburg
80 | Mit György Ligeti und Mauricio Kagel in die Posthistorie
81 | Sex im Dunkeln: Klanginstallation homosexuelle Subkultur
FILM & LITERATUR
83 | »Madame Marguerite«: Schon schräg
84 | Rezensionen Filme
87 | Interview: Die RAF in der Kunst
88 | Rezensionen Bücher
LIVE
91 | Beirut
92 | Sufjan Stevens Jurassic Five
93 | Dengue Fever
94 | Der magische Mehrwert – das Bandkollektiv
96 | Konzert-Präsentationen
98 | Impressum, Leserbriefe