Für unsere neueste Veranstaltung haben wir einen illusteren Mix verschiedenster Künstler und Stile zusammengestellt: Gitarrenpop gegen Resignation, Funkrock mit dem Hang zum Größenwahn und Pop Noir zwischen Halbwelt und Varieté.
Texte: Thomas König, Fotos: Promo
Wann: 12. Dezember 2013, 20 Uhr
Wo: Maschinenhaus der Kulturbrauerei Berlin,
Wer: Lukas Meister, Pluto, Susi Asado
Eintritt: 12 Euro VVK, 15 Euro Abendkasse,
Tickets gibt es hier und an allen bekannten Vorverkaufsstellen
Lukas Meister
Lukas Meister ist einer, der es wissen will! Von Freunden wurde er im Januar nach Berlin gelockt, um als Zuschauer bei der Musiksendung »TV Noir« dabei zu sein. Ohne sein Wissen meldeten ihn diese aber als »Überraschungsgast« an, der auf die Bühne geholt wurde: Das Publikum war begeistert. Im Frühjahr veröffentlichte er seine erste Single und bat Fans, via Crowdfunding für sein Album zu spenden. Nun hat Lukas Meister, aus Freiburg stammend, sein Debütalbum veröffentlichen können, das sich augenzwinkernd, an Goethes Roman »Wilhelm Meisters Lehrjahre« angelehnt, »Wanderjahre« nennt. Darin greift der Singer/ Songwriter die Abgründe des Alltags auf, von der »Gesternsehnsucht« bis zur »Frau mit dem gelben Hund«. Aus seinen Texten strömt, ganz pathosfrei, leise Poesie mit viel Selbstironie. Sich selber sieht der 27-Jährige weniger in der Tradition von Wecker/Wader, sein Vorbild ist eher Farin Urlaub. Lukas Meister macht eine sehr eigene Variante des Gitarrenpop und bewegt sich dabei frei »zwischen den Grenzen von Mainstream und Egotrip«, wie er selber sagt.
Pluto
Über eine Band zu schreiben, die am Anfang ihrer Karriere steht und bezüglich biografischer Eckdaten eher zurückhaltend aufgestellt ist, ist immer schwierig. Wir baten unseren Autor Christoph Schrag, der die Jungs bereits für seine Radiosendung »Unsigned« entdeckt hat und sie auch in unserer Rubrik »Aufschwung Rock« vorstellt (Seite 29 der M&R 6/2013), um einige Eckdaten: »Der alte Name war einfach nicht googelbar. Einfach mit so vielen Os. Außerdem stand der alte Name für eine Ära in der die Jungs sowieso nur auf Halligalli aus waren. Berührende Songs gingen nicht, wollten sie aber – also Namen ändern und dafür eine Deadline gesetzt. Nur haben alle die Deadline verpennt, bis auf den Sänger. Also durfte der bestimmen und wählte den Namen Pluto, kurz prägnant und nur mit einem o und jeder weiß‘, wo es hin kommt. Pluto sind eine Berliner Band, obwohl nur Sänger Fabian gebürtiger Berliner ist. Die anderen, zwei Nicolais und ein Simon, sind aus Hannover und Kiel dorthin hingezogen. Und ihre Songs kommen nicht aus Berlin sondern aus Brandenburg: In Fürstenwalde, an einem See, haben sie ein altes Bootshaus aufgetrieben, wo sie laut sein dürfen und auch ihre erste EP »Zirkus Berlin« entstand. Von Musik zu leben ist kein fernes Ziel mehr sondern Realität, wenn auch eine sehr alltägliche. Die Miete holen sie rein durch Musical-Jobs oder Unterricht geben. Nur Pluto, die Hauptband darf mehr Geld kosten als einbringen, die soll ja schließlich groß werden. Das Album ist für Anfang 2014 geplant.« Pluto: schnörkellose, unprätentiöse Songs, die sich zwischen Rock und Pop und den Klängen der letzten 50 Jahre bewegen – es wird getanzt, gefeiert und geschwitzt.
Susie Asado
Susie Asado ist eine Kunstfigur und ein Vexierbild. Im Zentrum des Projekts, das es seit 2007 gibt, steht die Singer/Songwriterin Josepha Conrad, die in Chicago und Frankfurt am Main aufwuchs und seit längerer Zeit in Berlin lebt. Sie hat eine Reihe von Musikern um sich versammelt? mit Konstanten und Variablen. Nach zwei vielbeachteten Alben erscheint jetzt ihr drittes Werk »Onward Aeropuerto«, bei dem sich alles um die »Bricoalge des Lebens« dreht (siehe Seite 32 der M&R 6/2013). Um das »sich entziehende Hier und Jetzt, immer zwischen Retrospektive und Projektion. Um das Leben als Zuschreibung, als Wolke, flüchtig und völlig offen. Um die Illusion, dass es in unserer Hand liegt«. Die Protagonisten der Lieder sind Virtuosen der Selbsterfindung, des Betrugs und des Selbstbetrugs: Spione, Trickbetrüger, Heiratsschwindler, deren Rohstoff die Biografie ist, ihre eigene und die ihrer Opfer. Alle sind Schwindler und professionelle Zwinkerer, Susie nimmt sich da nicht aus.
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