Eine Begegnung mit dem Künstler Hans Kellett, Sänger von Princessin Hans
Text: A.Debska, Fotos: J. Jackie Baier
Ich begegnete Prinzessin Hans im gleichen Jahr, in dem Hans Kellett ihr auch begegnete – das gleiche Jahr, in dem der Angriff auf die New Yorker Handelstürme die Welt verändern sollte, hin zu mehr Fanatismus und weniger Toleranz. Ich traf sie im Rahmen der Berliner Lese- und Performance-Bühne O-Ton Ute, Hans begegnete ihr einige Monate zuvor auf einem Musikfestival in seiner Heimat Neuseeland, wo er Tänzer und Theaterautor war. In dem Buch »In Fabulo Veritas«, in dem er das Leben der Prinzessin und ihr zehnjähriges Schaffen beschreibt, gibt es ein Foto von dieser Begegnung der beiden – es zeigt einen jungen Menschen mit behaarter Brust in einem langen glitzernden Gewand und einer Haltung von royaler Güte.
»Ich habe eine ganz frühe Erinnerung daran, wie ich mit drei Jahren den Morgenrock meiner Mutter angehabt habe. Wie es sich angefühlt hat, diese erste Art von Maske, vor mir selbst. Zu bemerken: Ich ziehe das an, ich will mich anders bewegen, ich fühle mich anders, ich fühle mich besser, ich bin jetzt eine Prinzessin.« Diese Erinnerung kam wieder, als das Festival anstand, und sie kam wieder, als es in Berlin auf die Bühne ging – zum Spaß, ungeplant, in dem Schutz der Annahme, man sei hier fremd und nur auf Durchreise. Es hatte drei Jahre gedauert, bis Hans Kellett klar wurde, dass er bleiben würde. Und mit ihm die Prinzessin. »Weil mein Körper eine sehr eindeutige männliche Geschichte erzählt, so behaart und stämmig, war dann klar, dass ich ein Gegenpol dazu brauche«, sagt Kellett und fügt hinzu, der Schutz der Maske ermögliche ihm gleichzeitig mehr Offenheit und dadurch mehr Verwundbarkeit. »Das ist auch zum großen Teil der Grund, warum die Prinzessin nicht mehr auftritt, wenn ich auftrete.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 6/2013, erhältlich ab dem 1. November 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.