Lauren Mayberry, Sängerin der schottischen Band Chvrches, hat ihrem Unmut endlich Luft gemacht. Nach mehreren Nachrichten mit sexualisiertem Inhalt, die sie aus ihrem Hörerkreis erreichten, stellte sie eine der Nachrichten als Beispiel auf die Facebook-Seite der Band mit der Bitte aufzuhören, ihr so etwas zu schicken. Die Nachricht lud zum Sex ein, aber offensichtlich kannte der Schreiber noch nicht einmal ihren Namen. Die Kommentare, die darauf folgten, sind jedoch noch schlimmer: Neben den typischen unzulänglichen Ratschlägen (es zu ignorieren, denn so sei das im Internet, so sei das, wenn eine Band berühmt wird, so sei das in der Musikindustrie) drohten andere Männer in den Kommentaren Vergewaltigung an. In ihrem Blogeintrag im Guardian erzählt sie von den Ereignissen und sagt deutlich, dass sie nicht akzeptiert, dass Menschen sexistische bis sexuell-agressive Kommentare abgeben.
Ernsthaft, Kopf anschalten: was Lauren passiert ist, passiert Frauen überall und ständig: Sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt sind ein Auswuchs unserer misogynen Kultur – aber deswegen lange nicht einfach hinzunehmen. Das muss öffentlich gemacht werden, denn es handelt sich hier nicht um Einzelfälle. Daher: Danke Lauren, dass du es mal gesagt hast!
A. Käßner
Der Beitrag erscheint in der Melodie&Rhythmus 6/2013, erhältlich ab dem 1. November 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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