Die Carolina Chocolate Drops brauchen weder Blues noch Gospel, um authentische schwarze amerikanische Folklore zu spielen
Text: Wolf Kampmann, Foto: Crackerfarm
Die spielen den etwas anderen Folk. Ihre Songs kommen definitiv aus einer anderen Zeit. Nur sind die Lieder der Carolina Chocolate Drops von so grotesk anmutender Exotik, dass die Entscheidung schwerfällt, ob es sich bei dieser Zeit um die ferne Vergangenheit oder eine ebenso weit entfernte Zukunft handelt. Hinter dem munteren Bandnamen verbergen sich die Multiinstrumentalisten Rhiannon Giddens, Dom Flemons, Adam Matta und Hubby Jenkins.
Die USA gelten ja bekanntlich als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Politisch und wirtschaftlich mag das schon lange nicht mehr zutreffen, aber die Carolina Chocolate Drops sind nun der lebendige Beweis dafür, dass zumindest das Feld der musikalischen Entdeckungen in der neuen Welt immer noch unbegrenzt ist. Wie Jäger und Sammler sind sie stetig hinter der abwegigsten Roots Music zwischen Bluegrass, Polka und allen nur denkbaren archaischen Tänzen her. »Ich bin durch den Folk Dance zu dieser Art Musik gekommen«, erzählt die bezopfte Rhiannon Flemons, die ein höllisches Banjo spielt. »Da hörte ich viel Banjo und begann mich immer mehr für die Geschichte dieses Instruments zu interessieren, das für die afroamerikanische Musik so wichtig ist. Ich studierte das Banjo und ging dann auf die sogenannten Banjo Gatherings, auf denen sich alle bekannten schwarzen Banjo- Spieler treffen. Auf so einem Banjo Gathering begegnete ich auch Dom und Justin (Robinson, inzwischen ausgeschieden – d. Red.), und wir beschlossen sofort, eine gemeinsame Band zu gründen.«
Carolina Chocolate Drops Leaving Eden
Nonesuch/Warner
Rezension: im Heft Seite 64
www.carolinachocolatedrops.com
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 5/2012, erhältlich ab dem 31. August 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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