Jonathan Richman gab ein kurzes, aber grandioses Antifolk-Konzert
Text: Lene Zade, Fotos: Monique Wüstenhagen
Gleich zu Beginn entschuldigt sich Jonathan Richman. Er habe die Klimaanlage ausschalten lassen, weil er deren Klang nicht möge. Der passe nicht zu seiner Gitarre. Nun ist der Amerikaner nicht unbedingt als Soundästhet bekannt. Sondern als jemand, der kleine feine Lieder über das Summen von Honigbienen oder das Klingeln des Eisverkäufers schreibt, der sich also mit Vorliebe in einem Niedrig-Dezibel-Klanguniversum bewegt.
So blieben am 13. August im proppenvollen Berliner Festsaal Kreuzberg die Türen offen, wurde das Hemd aufgeknöpft, kaltes Bier geordert und mit Schmunzeln Richman und seinem Perkussionisten Tommy Larkins zugehört. Es sei doch viel amüsanter, selber Quelle von Lärm und Ursache des Skandals zu sein, singt Richman. Sollen doch die anderen die Polizei rufen. Was sich wie eine mal eben improvisierte Einlage anhört, ist eine der vielen kleinen Liedperlen aus dem nunmehr schon über 40-jährigen Schaffen des Songwriters, der immer irgendwie neben der Erfolgsspur stand und doch nie sein Lächeln verloren zu haben scheint.
Angefangen hatte der bekennende Velvet-Underground- Fan mit der schrammelnden Wiederbelebung des 50er-Jahre-Popsounds, den er mit kruden Inhalten füllte und so wieder wunderbar hörbar machte. Heute gilt Richman als Urahn des Antifolks. Zu Recht. Allerdings mit Betonung auf Anti.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 5/2012, erhältlich ab dem 31. August 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
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