Herwig Mitteregger verzichtet auf die Rückkehr ins große Musikgeschäft
Text: Thomas Winkler, Foto: Herwig Mitteregger
Eigentlich könnte er, sagt er. Er will bloß nicht. Nein, Herwig Mitteregger hat keine Lust mehr. Keine Lust mehr auf Plattenfirmen und deren Marketingmaßnahmen, keine Lust auf Verwertungszusammenhänge und Marktanforderungen. Er hat schon noch Lust auf die Musik, aber nicht mehr auf ihre Begleitumstände. Das, sagt er, »hatte ich ausreichend, damals in den achtziger Jahren«.
Es war seine erfolgreichste Zeit. Nachdem er als Schlagzeuger bei Lokomotive Kreuzberg begonnen hatte, führte der gebürtige Österreicher mit der Nina Hagen Band den Punkrock in den deutschen Mainstream. Dann, als sich die singende Nervensäge im Streit verabschiedet hatte, gründeten die verbliebenen Musiker Spliff und fertigten Musik, wie man sie in Deutschland zuvor nicht gehört hatte: Spliff etablierten soliden Pop mit deutschen Texten, der sich mit seiner Fusion von Rock und Elektronik musikalisch bewusst an internationalen Standards orientierte. Die Vorstellungen, die die vier, die allesamt Musik studiert hatten und ihre eigenen Songs schrieben, für ein paar kurze, glorreiche Jahre im Mainstream durchsetzen konnten, standen im krassen Gegensatz zum damals herrschenden, vom Klamauk der Neuen Deutschen Welle bestimmten Pop-Verständnis, das mit der Diffamierung handwerklicher Fähigkeiten kokettierte.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 5/2012, erhältlich ab dem 31. August 2012 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch hier bestellen.
Anzeigen br>