
Juri Koroljow, Kosmonauten, Öl auf Leinwand, 1982
Foto: Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
Ausstellung mit einer historisch klaren Sicht auf die Malerei der USA und der UdSSR während des Kalten Krieges
Andreas Wessel
Ende der 1970er-Jahre begann das westdeutsche Sammlerehepaar Irene und Peter Ludwig, seine bedeutende Kollektion US-amerikanischer Pop-Art um zeitgenössische Kunst aus der UdSSR zu ergänzen. Der umfangreiche Katalog zur pandemiebedingt mehrfach verschobenen Ausstellung »The Cool and the Cold«, der schon im vergangenen Jahr erschien, liefert zu den Umständen des Sammelns eine aufschlussreiche Dokumentation.
Der Erwerb der Werke war nicht immer unkompliziert – hier mischten höchste diplomatische Kreise und Regierungsstellen mit –, aber Peter Ludwig resümierte im Mai 1982 in einem Brief an den Generaldirektor der Kölner Museen, Hugo Borger: »Von der Deutschfreundlichkeit bei den vielen Besuchen, die ich wieder in Moskau machen konnte, bin ich nachhaltig beeindruckt.« Ihr Motiv für das in jeder Hinsicht kostspielige Unternehmen formulierten die Ludwigs 1987 in einem Sammlungsexposé: »Die Kenntnis der Kunst der UdSSR ist in hervorragender Weise geeignet, die geistigen Bewegungen der uns geografisch nahen Supermacht verstehen zu lernen.« Im Lichte der aktuellen Spannungslage zwischen Deutschland und Russland – immer noch Großmacht – nicht der schlechteste Ansatzpunkt für eine erneute Beschäftigung mit sowjetischer Kunst. …
[≡] The Cool and the Cold
Malerei aus den USA und der UdSSR 1960–1990
Gropius Bau, Berlin
24. September 2021
bis 9. Januar 2022
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2021, erhältlich ab dem 17. September 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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