
Foto: Per Fredrik Skiöld
Ein Dokumentarfilm als Plädoyer für eine humane Pflege
Interview: Maik Rudolph
Im Norden der dänischen Insel Seeland findet sich ein außergewöhnliches Pflegeheim: In Dagmarsminde wird Demenzpatienten mit einem reichen Gemeinschaftsleben, Gesprächen, Umarmungen und anderer liebevoller Zuwendung ein würdevolles Lebensende ermöglicht. Regisseurin Louise Detlefsen hat einen Film über die Bewohner, die Pfleger und ihren gemeinsamen Alltag gedreht, der jetzt unter dem Titel »Mitgefühl« in die Kinos kommt. M&R sprach mit Detlefsen über ihren Zugang zu dem Stoff, ihre Erlebnisse bei den Dreharbeiten und die Missstände im Pflegebereich.
Was ist das Besondere an Dagmarsminde?
Obwohl es mit anderen öffentlichen Pflegeheimen vergleichbar ist, weil es die gleichen staatlichen Zuschüsse erhält, folgt es dennoch einem ganz anderen Konzept: Statt unnötiger Medikamente, die oft zu Schwindel und Appetitlosigkeit führen, bekommen die Patienten viel Aufmerksamkeit, Nähe und frische Luft. Sie gehen gemeinschaftlich ihrem Alltag nach. Das schafft Zusammenhalt. In anderen Heimen leben Demenzkranke meist in Isolation und verlieren ihr Gefühl für Raum und Zeit – das führt zu Frustration. In Dagmarsminde wird Wert auf Ästhetik und die kleinen Dinge des Lebens gelegt. …
[≡] Mitgefühl
Regie: Louise Detlefsen
Weltkino Filmverleih
Das komplette Interview erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2021, erhältlich ab dem 17. September 2021 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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