Ein Werkstattbesuch bei Heike Ruschmeyer
Andreas Wessel
Tod, Gewalt, Missbrauch, Vernichtung, Vergehen, Verwesen, Vergessen. Heike Ruschmeyer malt, was Menschen sich gegenseitig oder sich selbst antun. Zum Werkstattbesuch geht es mit der S-Bahn bis Frohnau, dann mit dem Bus weiter ins nordnordwestlichste Zipfelchen Berlins. An der Haltestelle am Jägerstieg steht man im Wald. Immerhin, der Weg ins grüne Nichts ist gepflastert, der innere Kompass sagt: links halten!
Nach einem kurzen Marsch durch die sommerliche Idylle des Frohnauer Forstes erreicht man eine Waldsiedlung, ehemals Waldhospital, dann Flüchtlingsunterkunft, 1998 dem Künstlerhof Frohnau e.V. übergeben. Rechts ein nüchternes zweigeschossiges Gebäude, von dessen Eingang mir die Künstlerin zuwinkt – eine Klingel gibt es nicht, Pünktlichkeit war also angesagt. Der 70er-Jahre-Bau wurde als Außenstelle der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik errichtet, vorn an dem langen, etwas düsteren Gang im Erdgeschoß klopft -Heike Rusch-meyer an die Zwischentür und lächelt: »Panzerglas, hier geht’s in die geschlossene Abteilung.«
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In der gedruckten Ausgabe:
Werke von Heike Ruschmeyer
»Oktoberfest – München, 26. September 1980«, Kohle, Ölfarbe auf Leinwand, 115 × 240 cm, 2016
»Schlafe, mein Kindchen, schlaf ein (III)«, Ölfarbe auf Leinwand, 136 × 120 cm, 2003/2017
»Schlafe, mein Kindchen, schlaf ein (II B)«, Ölfarbe auf Leinwand, 160 × 104 cm, 2003/2017
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 4/2019, erhältlich ab dem 13. September 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.