Der Eurovision Song Contest als Feuerwerk antirussischer Ressentiments
Kommentar: Susann Witt-Stahl
Der Eurovision Song Contest (ESC) wird als Festival des Friedens und der Völkerfreundschaft gehandelt. Da ist zwar meist nur »ein bisschen Frieden« zu haben, wie 1982 von der ersten deutschen Siegerin des Wettbewerbs, Nicole, zu erfahren war. Aber 1975 hatte die stimmgewaltige Neggabriggebluus-Sängerin Joy Fleming einen Song präsentiert, der durchaus das Potential hatte, eine »Alle Menschen werden Brüder«-Euphorie auszulösen: »Ein Lied kann eine Brücke sein.«
Fast 40 Jahre später hingegen tun sich Abgründe auf. Die Zeilen »jeder Ton ist wie ein Stein, er macht sie stark und fest«, mit denen Fleming damals die ersehnte Brücke zur Verständigung zwischen allen Menschen beschrieben hatte, würde heute vorzüglich auf die Mauer zu münzen sein, die deutsche Medien gegen den neuen-alten Erzfeind Russland errichtet haben. Für dessen Vertreterinnen, Anastassija und Marija Tolmatschow, gab es keine Gnade. Sie wurden von dem schon im Vorfeld des ESC aufgehetzten Publikum mit einem gellenden Pfeifkonzert, wüsten Beschimpfungen und Verwünschungen niedergemacht.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der M&R 4/2014, erhältlich ab dem 27. Juni 2014 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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