Dota Kehr, die brasilianische Musik und die Zwänge des Musikmarkts: Eine ganz persönliche Story vom Liedermachen
Gerd Schumann
Am Anfang stand eine Tragödie. Der Mann, der die drei Kinder der Familie betreute und ihnen oft auch vorgesungen hatte, starb bei einem Fahrradunfall. Ein Brasilianer, Filmemacher – um durchzukommen, verdiente er sich als Babysitter Geld hinzu. Der jungen Dota Kehr hinterließ er eine Kassette mit Liedern von Antônio Carlos Jobim – »Águas de Março« (»Wasser des Märzes«) in der Version von Elis Regina, eine der wichtigen Bossa Nova-Interpretinnen, in einer Reihe stehend mit Astrud Gilberto und Maria Bethania. Sie sang die Traurigkeit des Mädchens Dota.
»Es war ein tiefer Einschnitt für mich. Er war eine wirklich wichtige Person in meinem Leben«, erinnert sich die Liedermacherin. Sie hörte damals die Songs, immer wieder, »bis ich sie auswendig konnte, ohne Portugiesisch zu verstehen«. Nachgesungene Silben, nachempfundene Phrasierungen. »Als ich begonnen habe, Lieder zu schreiben, wollte ich unbedingt etwas von diesem Sprachklang mit rübernehmen, von der Art, mit der Sprache umzugehen. Das hat mich sehr beeinflusst und stark geprägt.«
Heute hier, morgen dort. Eine Zeit lang war Dota Kehr als Straßenmusikerin unterwegs. Daher die »Kleingeldprinzessin«, als die die Studentin der Medizin bekannt wurde. Das war vor Jahren.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der M&R 4/2014, erhältlich ab dem 27. Juni 2014 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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