
Foto: Ulrich Dahl
Der Historiker Wolfgang Benz über Matthias Sträßners Biografie des Dirigenten Leo Borchard
Wolfgang Benz, 1941 in Ellwangen geboren, gehört zu den renommiertesten Histori-kern mit Schwerpunkt Nazi-Diktatur in Deutschland und war bis März 2011 Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin. Sein aktuelles Buch heißt »Im Widerstand. Größe und Scheitern der Opposition gegen Hitler«.
Der Musiker Leo Borchard lebte in drei Welten: dem alten Russland, der Weimarer Republik, dem »Dritten Reich«. Er stand vor dem Durchbruch zum Ruhm, als er, 46 Jahre alt, tragisch ums Leben kam. Als Russe mit deutschen Wurzeln war er vor dem Ersten Weltkrieg im reichen Moskauer Elternhaus aufgewachsen. Adel und Militär gaben das gesellschaftliche Ambiente, Musik bildete den Mittelpunkt. Leo spielte Geige auf einer Amati, einem Geschenk seiner Mutter, die als Pianistin Erfolg hatte.
Die Oktoberrevolution 1917 veränderte alles. Er und seine Familie flohen 1920 nach Berlin, wo die Karriere des Dirigenten Borchard begann. Sie nahmen eine Wohnung in Charlottenburg, das wegen der vielen Exilrussen auch »Charlottengrad« genannt wurde.
…
Matthias Sträßner
Der Dirigent, der nicht mitspielte. Leo Borchard 1899–1945
Lukas Verlag
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 3/2019, erhältlich ab dem 14. Juni 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
Anzeigen br>