Eine verdrängte Phase der Kunstschule: Der Kommunist Hannes Meyer produzierte Volksbedarf und stellte das Kollektiv in den Mittelpunkt
Christian Kaserer
Obschon das Bauhaus nur zwischen 1919 und 1933 existierte, ist es wohl die berühmteste Kunstschule Deutschlands und für viele zur Chiffre für Moderne und Avantgarde geworden. Über 600 Veranstaltungen sind in diesem Jubiläumsjahr seiner so bunten Geschichte gewidmet. Viele dieser Ausstellungen, Lesungen und so fort blicken dabei allerdings, wie leider zu erwarten war, nicht über den Tellerrand von Gründer Walter Gropius und den bekannten Designersesseln hinaus. Dabei gäbe es viel mehr zu entdecken. Etwa die gern verschwiegene kurze Periode des Roten Bauhauses , als mit Hannes Meyer zwischen 1. April 1928 und 1. August 1930 ein Kommunist die Leitung übernahm.
Bereits 1927 war Meyer von Gropius geholt worden, um in seiner Schule die neue Bauabteilung als »Meister für Architektur« einzurichten und zu leiten. Meyers Werdegang beeindruckte Gropius, denn wie von ihm schon im »Bauhaus-Manifest« zur Herstellung einer »Einheit von Handwerk und Kunst« gefordert, hatte Meyer vor seinem Wohnungsbau-Studium eben auch das Maurerhandwerk gelernt. In Basel arbeitete der geborene Schweizer zunächst unter anderem mit Mart Stam und El Lissitzky für die Zeitschrift ABC – Beiträge zum Bauen, womit er ein ihn sein Leben lang begleitendes Netzwerk an Gleichgesinnten ins Leben rief. …
Der komplette Beitrag erscheint in der Melodie & Rhythmus 2/2019, erhältlich ab dem 22. März 2019 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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