
Prinzipien der Raumwahrnehmung: Nikolai Ladowskis Bahnsteighalle der Moskauer Metro-Station Dserschinskaja (1935)
Foto: Sokolovski / wikipedia.org / public domain
Gegenentwürfe zu einem Beruf
Torsten Lange
Es sei eine Illusion, allein mit der »Kraft des Bildes die Bedingungen einer Architektur ›für eine befreite Gesellschaft‹ antizipieren zu wollen.« Zu diesem Urteil kam Manfredo Tafuri, italienischer Marxist und einer der bedeutendsten Architekturhistoriker des vergangenen Jahrhunderts, Anfang der 70er-Jahre in dem kleinen, aber einflussreichen Buch »Progetto e utopia« (dt. Titel »Kapitalismus und Architektur«). In ihm wird die der modernen Architektur zugrunde liegende »Ideologie des Plans« einer gezielten Kritik unterzogen. Als »Trägerin von idealen Rationalisierungsformen« vermochte die Architektur, so Tafuri, bestenfalls in indirekter Form zur häufig proklamierten Verbesserung der Lebenswirklichkeit beizutragen; schlimmstenfalls wurde sie zu einer Bild- und Ideenlieferantin für das herrschende System und verlor in gleichem Maße an Einfluss, wie Architekten zunehmend unter ökonomische Programme subsumiert wurden.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie & Rhythmus 2/2017, erhältlich ab dem 31. März 2017 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.
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