Anmerkungen zu Pop und Religion
Ben Watson, London
Im März 1966 wurde John Lennon von Maureen Cleave interviewt – für den Evening Standard, eine Zeitung, die man in London kauft, um sie nach einem anstrengenden Arbeitstag im Büro auf der Heimfahrt in der U-Bahn zu lesen. Lennon meinte: »Wir sind heute populärer als Jesus; ich weiß nicht, was zuerst verschwinden wird, der Rock’n’Roll oder das Christentum. Jesus war in Ordnung, aber seine Jünger waren dumm und ordinär. Es ist ihre Verdrehung seiner Lehre, die das Christentum für mich ruiniert.« Niemand störte sich zunächst groß an jener Aussage. Für Schlagzeilen sorgte ein anderes Lennon-Zitat: »Sie sagen mir, ich habe ausgesorgt, aber dann denke ich, dass ich vielleicht das ganze Geld ausgegeben habe, wenn ich 40 bin, also mache ich weiter.« In einem Land, das sich gerade erst von den Entbehrungen des Krieges erholte, befand man die Geschichte, wie ein junger Mann aus der Arbeiterklasse Liverpools in nur wenigen Jahren zum Millionär geworden war, eines Aufmachers für würdig; seine Ansichten übers Christentum waren dabei nicht viel mehr als Füllstoff.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie und Rhythmus 2/2016, erhältlich ab dem 26. Februar 2016 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.