Zwanzig Jahre Balkanbeats und kein Ende in Sicht: Ein kleiner, aber intensiver Zug durch die spannende Geschichte der balkanesischen Musikszene
Text: Armin Siebert, Fotos: Asphalt Tango Records, Branislav Puljevic, Eastblok Music
Balkanbeats als Phänomen gehen zurück auf die Neunziger, als die ersten Gypsy-Brass-Orchester begannen, durch Westeuropa zu touren. Namen wie Fanfare Ciocarlia, Kocani Orkestar und das Boban Markovic Orkestar machten die Runde unter Worldmusic-Fans. Die wilde Energie ihrer Live-Konzerte füllte immer größere Säle. Die Filme von Emir Kusturica mit den Soundtracks von Goran Bregovic taten ihr Übriges, den Balkan als Partykonzept populär zu machen.
Im Berliner Underground begann Robert Soko, ein bosnischer Emigrant, Rock- und New-Wave-Klassiker aus dem zerfallenden Jugoslawien in einer Kreuzberger Bar aufzulegen. Mit dem Erfolg der Gypsy-Musik begann auch Soko mehr Balkan-Brass zu spielen. Er zog in größere Locations um und nannte seine Reihe Balkanbeats. Die dazugehörigen Sampler wurden ein großer Erfolg. Allmählich setzte sich Balkanbeats als vage Bezeichnung für einen Musikstil durch.
Kommerziell noch erfolgreicher wurde das Konzept des Bucovina-Clubs vom Frankfurter DJ Shantel, der die Gypsy-Originale mit Clubsounds auffrischte. Balkan funktionierte plötzlich auf dem Dancefloor. Balkanbeats und Bucovina Club kreierten, vor allem in Deutschland, eine sehr erfolgreiche Szene. Aber auch in Zürich oder London, New York oder Paris entstanden Balkanpartys. Und die Musik mutierte auf dem Dancefloor. Inzwischen war alles möglich: eine Klezmer-Melodie gemischt mit Drum’n’Bass, ein Brass-Sample über einem House-Beat, Gypsy Swing auf Electro.
Den kompletten Artikel lesen Sie in der Melodie&Rhythmus 2/2013, erhältlich ab dem 1. März 2013 am Kiosk, im Bahnhofsbuchhandel oder im Abonnement. Die Ausgabe können Sie auch im M&R-Shop bestellen.