Text: Dagmar Leischow Fotos: Dorle Bahlburg
Unfassbar, was Rocko Schamoni alles macht: Er steht mit Studio Braun auf der Bühne, führt Regie, komponiert, hat diverse Platten aufgenommen, Bücher geschrieben, den »Pudel Club« in Hamburg betreibt er auch. Unlängst ist sein Roman »Tag der geschlossenen Tür« erschienen, eine Fortsetzung von »Sternstunden der Bedeutungslosigkeit «. Ob wir seinem Antihelden Michael Sonntag in einem dritten Teil wiederbegegnen werden, weiß er noch nicht. Beim Interview in einem Café in der Hamburger Innenstadt macht der Künstler, geboren 1966 im schleswig-holsteinischen Lütjenburg, unmissverständlich klar, dass er keine langfristigen Pläne schmiedet. Deine letzte Platte hast du 2007 veröffentlicht.
Hat sich der Musiker Rocko Schamoni nun völlig zurückgezogen?
Das hatte ich ja damals angekündigt. Ist bis jetzt auch so geblieben. Allerdings treffe ich mich demnächst mit einem guten alten Freund, um Musik zu machen. Vielleicht wird irgendwann sogar mehr daraus, also ein Album. Da würde ich dann nicht unter meinem Namen in Erscheinung treten.
Was hat dir denn die Lust am Musikmachen so vermiest?
Am Ende fand ich es bloß noch anstrengend, ermüdend und peinlich. Immer das gleiche
Prozedere: Eine Platte aufnehmen.
Den kompletten Beitrag lesen Sie in der melodie&rhythmus 2/2011, erhältlich ab dem 1. März 2011 am Kiosk oder im Abonnement.
Anzeigen br>Michael Sonntag ist ein antriebsloser Eigenbrödler, der im Hamburger Stadtteil St. Pauli einfach so vor sich hin lebt. Karriere und Erfolg interessieren ihn nicht, er hat keine großartigen Pläne. Einzig die Gentrifi zierung seines Viertels und das Älterwerden machen ihm wirklich zu schaff en. Mit trockenem Humor erzählt Rocko Schamoni seine Geschichte. Er lässt seinen Antihelden in absurde Situationen eintauchen, zum Beispiel als selbsternannter Museumswärter, und trifft dabei stets den richtigen Ton.